Drehbuchautor Hark Bohm (li.), Schauspielerin Diane Kruger und Regisseur Fatih Akin bei der Premiere ihres Films „Aus dem Nichts“, der nun auch bei den Oscar-Juroren Anklang finden könnte. Foto: dpa

Seit 2007, seit „Das Leben der anderen“, har Deutschland keinen Oscar mehr für den besten nicht-englischsprachigen Film gewonnen. Nun steht Fatih Akins NSU-Thriller „Aus dem Nichts“ im langen Rennen – und hat gerade eine weitere Hürde genommen.

Hollywood - Der deutsche Film „Aus dem Nichts“ hat im Oscar-Rennen eine weitere Hürde mit Erfolg genommen. Das NSU-Drama von Regisseur Fatih Akin schaffte es auf die „Shortlist“ von insgesamt neun Kandidaten, wie die Oscar-Akademie im kalifornischen Beverly Hills am Donnerstag mitteilte. 92 Länder - eine Rekordzahl - hatten sich für 2018 um den Oscar in der Sparte „Nicht-englischsprachiger Film“ beworben.

Neben „Aus dem Nichts“ kamen unter anderem die Filme „The Square“ (Schweden), „A Fantastic Woman“ (Chile), „Loveless“ (Russland) und „Foxtrot“ (Israel) in die Vorauswahl. Auch Beiträge aus Ungarn, Senegal, Südafrika und dem Libanon sind im Rennen. Am 23. Januar gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, welche fünf Filme in die Endrunde kommen. Die Preisverleihung geht dann am 4. März über die Bühne.

Deutsche Oscar-Erfolge sind selten

Vor einem Jahr hatte es die Tragikomödie „Toni Erdmann“ von Maren Ade als deutscher Beitrag auf die Shortlist und später in die Endrunde der fünf Nominierten geschafft, bei der Preis-Gala gewann aber das iranische Drama „The Salesman“ von Asghar Farhadi den Auslands-Oscar.

Nach Deutschland ging das begehrte goldfarbene Glatzkopf-Männchen zuletzt 2007. Damals gewann der Stasi-Film „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck. Davor gab es lediglich zwei deutsche Erfolge: Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“ 2003 und Volker Schlöndorffs Grass-Verfilmung „Die Blechtrommel“ 1980.

Sehen Sie hier den Trailer zu „Aus dem Nichts“:

„Aus dem Nichts“ war Anfang der Woche auch für einen Golde Globe in der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film“ nominiert worden. Die Globes, der Preis des Verbands der Auslandspresse in Hollywood, werden am 7. Januar verliehen. Akins Thriller erzählt von einem Anschlag, bei dem ein Kurde und dessen Sohn ums Leben kommen. Diane Kruger spielt die Hauptrolle der verzweifelten Ehefrau, die die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen will. Im Mai hatte sie den Darstellerpreis der Filmfestspiele im französischen Cannes gewonnen.