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Der angeschlagene Autobauer Opel steht vor einer Übernahme durch Fiat. Das sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz am Donnerstag und bestätigte damit einen Medienbericht.

Rüsselsheim/Rom - Der angeschlagene Autobauer Opel steht vor einer Übernahme durch Fiat. Das sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz am Donnerstag und bestätigte damit einen Medienbericht.

Eine entsprechende Absichtserklärung soll nach "Spiegel"-Informationen bereits am kommenden Dienstag unterzeichnet werden. Franz konnte diesen Termin zwar nicht bestätigen: "Ich gehe aber davon aus, dass er stimmt." Die europäischen Arbeitnehmervertreter sind gegen einen Einstieg der Italiener. Sie fürchten einen massiven Stellenabbau bei Opel in Deutschland. Fiat machte keine Angaben zu seinem angeblichen Interesse.

Fiat strebe keine strategische Partnerschaft an, kritisierte Franz. Das Unternehmen wolle lediglich kurzfristig an Bürgschaften kommen. "Fiat hat 14,2 Milliarden Euro Schulden und richtig dicke Liquiditätsprobleme. Die kommen derzeit nicht an Geld", sagte Franz. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte einem möglichen Investor von Opel Ende März staatliche Unterstützung zugesagt.

Franz befürchtet, dass Fiat spätestens nach der Bundestagswahl in Deutschland massiv Stellen abbauen werde. Opel und Fiat machten sich in allen Segmenten "brutale Konkurrenz". "Für so ein durchsichtiges Konzept können die Regierungen keine Bürgschaften geben", forderte der Gesamtbetriebsratschef, der auch stellvertretender Opel- Aufsichtsratsvorsitzender ist.

Opel und Fiat haben eine gemeinsame, aber wenig erfolgreiche Geschichte. GM hatte sich vor neun Jahren an Fiat beteiligt, stieg Anfang 2005 gegen eine Zahlung von 1,5 Milliarden Euro aber wieder aus der Allianz aus.