Komm in meine Arme: Die Bronzemedaillen-Gewinnerin Sophie Scheder tröstet ihre knapp geschlagene Teamkollegin Elisabeth Seitz. Die Bundestrainerin Ulla Koch beobachtet die Szene Foto: AP

Die MTV-Turnerin zeigt am Stufenbarren eine außergewöhnliche Leistung – und muss als Vierte doch vor Enttäuschung weinen.

Stuttgart - Auch beim MTV Stuttgart haben sie den Atem angehalten. Quälend lang waren nicht nur für Elisabeth Seitz die Sekunden, bis ihre Wertung in Rio de Janeiro am Stufenbarren angezeigt wurde. Dabei ahnte die 22-Jährige wohl schon, dass es zur ersehnten Medaille nicht ganz reichen könnte. Recht behielt sie. Die Winzigkeit von 0,033 Punkten fehlten ihr und ließen nicht nur bei der Sportsoldatin die Tränen fließen. Auch die Teamkollegin Sophie Scheder weinte – vor Glück. Denn die Chemnitzerin gewann vor der Stuttgarterin Bronze.

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Das war eine sportliche Sensation, und auch Seitz’ Leistung an ihrem Spezialgerät war außergewöhnlich. Wenn da nur nicht dieser vermaledeite Übergang zwischen zwei schwierigen Elementen gewesen wäre. Nicht flüssig genug turnte sie diesen. Trotz Extraschichten in der Halle. „Jetzt frage ich mich, ob sich all dieser Aufwand im Training lohnt“, sagte die beste deutschen Turnerin der vergangenen Jahre.

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In London vor vier Jahren war Seitz schon Olympiasechste geworden. Danach wechselte die gebürtige Heidelbergerin 2014 von Mannheim nach Stuttgart. Weil dort viele nicht mehr an sie glaubten. Ihnen besonders wollte sie es in Brasilien zeigen. Was Seitz auch ohne Medaille eindrucksvoll gelungen ist.