Die Oldtimer-Messe Retro Classics ist vom 17. bis 19. Juni erstmals im Residenzschloss Ludwigsburg zu Gast, bisher war sie stets im Blühenden Barock. Französische Autos sind dieses Jahr der Schwerpunkt.
Ludwigsburg - Eigentlich ist der Schlossverwalter Stephan Hurst restriktiv, wenn Event-Veranstalter die königlichen Kulissen nutzen wollen. Nur eine von zehn Anfragen wird positiv beschieden. Zu diesem Kreis gehört die Stuttgarter Oldtimermesse Retro Classics, die übernächstes Wochenende zum 13. Mal in Ludwigsburg mit dem Concours d’Elégance zu Gast ist. „Es gab keinen Grund, die Anfrage abzulehnen“, sagt Hurst, „hochwertige Autos passen absolut hier her.“
Schließlich werden nicht irgendwelche alten Fahrzeuge im Innenhof des Residenzschlosses präsentiert, sondern nur eine erlesene Auswahl. Denn das Treffen Concours d’Elégance ist ein strenges Format, das vom Weltverband Fiva festgelegt wird. „Nur Oldtimer mit besonderem Design, die Unikate oder von Hand gefertigt sind, dürfen gezeigt werden“, erklärt der Veranstalter Karl Ulrich Herrmann das Prozedere.
Nur handgefertigte Unikate sind erlaubt
Dass im Schlosshof weit weniger Platz istals im Blühenden Barock, wo bisher die Schau ihre Heimat hatte,kommt dem umtriebigen Ludwigsburger Organisator dabei entgegen. Denn das Portfolio an alten Karossen war in den vergangenen Jahren ziemlich ausgeweitet worden – so sehr, dass die strengen Aufseher vom Weltverband damit gedroht hatten, dem Ludwigsburger Concours den Status zu entziehen.
Das will man nun tatsächlich nicht riskieren. Weltweit gibt es nur fünf solche Events, die für Herrmann ein „Sahnehäubchen“ für diereguläre Oldtimer-Messe Retro Classics auf den Fildernist. Diese ist nach wie vor das Zugpferd für Herrmanns Unternehmen, mit dem der 70-Jährige exklusive Autoschauen organisiert.
Das Highlight: ein Bugatti Royale Esders
Vom 17. bis 19. Juni werden 80 Wagen ausgestellt, Schwerpunkt französische Fabrikate. Ein Highlight ist ein Bugatti Royale Esders – ein Gefährt, das Jean Bugatti persönlich 1932 für den französischen Industriellen Armand Esders als Roadster entworfen hat. Nur drei Nachbauten gibt es weltweit, eine findet nun ihren Weg nach Ludwigsburg. Insgesamt erwarten die Organisatoren wieder 30 000 Besucher. Einige Besonderheiten sind geplant, wie eine Ausfahrt auf die Burg Schauberg oder am Freitag und Samstag ein illuminiertes Schloss mit Feuershow am Nachthimmel. Zudem werden zahlreiche Preise verliehen. Den renommierten für die Erhaltung von historischen Automobilen bekommt die Firma Mahle, weil sie sich für Oldtimer-Ersatzteile eingesetzt habe, sagt Karl Ulrich Herrmann. Am Sonntag macht dann eine Rallye des größten Oldtimer-Clubs Deutschlands mit 150 Fahrzeugen Station im Schloss. Der Eintritt zu den Retro Classics ist kostenfrei, sie finanzieren sich ausschließlich über Sponsorengelder.
So bleibt die Frage, ob der Platz im königlichen Ambiente reicht, und ob der Concours erneut ein Erfolg wird. Was aber wie immer auch stark vom Wetter abhängt.