Wie schnell wachsen Ohrlöcher wieder zu? Foto: Pavel L Photo and Video/Shutterstock

Ganz gleich, ob Sie Ihre Ohrlöcher zuwachsen lassen möchten oder ob Sie genau das verhindern möchten – Sie fragen sich: Ist das überhaupt möglich? Können Ohrlöcher wieder zuwachsen und wenn ja, wie lange dauert es? Wir haben Infos und Tipps im Text.

Können Ohrlöcher überhaupt wieder zuwachsen?

Die Antwort ist nicht ganz eindeutig. Frisch gestochene Ohrlöcher können durchaus wieder zuwachsen. Deswegen werden beim Stechen direkt Ohrstecker eingesetzt, die dann mindestens 6 Wochen lang ohne Unterbrechung getragen werden sollten. Insgesamt dauert es allerdings bis zu 5 Monate, bis das Ohrläppchen ganz verheilt ist.

Wenn das Ohrloch im Knorpelbereich des Ohrs gestochen wurde, sollte der Erststecker sogar 12 Wochen ununterbrochen getragen werden, um ein Zuwachsen zu verhindern. Hier dauert es bis zu 12 Monate, bis das Ohrloch vollständig verheilt ist.

Wenn die Ohrlöcher vollständig abgeheilt sind, ist es unwahrscheinlich, dass sie wieder zuwachsen. Im Stichkanal bildet sich neue Haut, die eben auch dann bestehen bleibt, wenn der Ohrring herausgenommen wird.

Manchmal entsteht der Eindruck, ein älteres Ohrloch wäre zugewachsen, wenn man länger keinen Ohrring getragen hat. Tatsächlich verkleinert sich das Ohrloch und manchmal bilden sich Talgpfropfen im Ohrloch. Beides zusammen erweckt den Anschein, das Ohrloch wäre zugewachsen.

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Wie schnell wachsen Ohrlöcher zu?

Das kommt ganz darauf an, wie frisch die Ohrlöcher gestochen wurden. Zusätzlich ist es immer vom eigenen Körper abhängig.

Bei ganz frischen Ohrlöchern kann es schon passieren, dass die Ohrlöcher über Nacht zuwachsen – zumindest soweit, dass die Ohrstecker nicht mehr schmerzfrei eingesetzt werden können.

Wenn die Ohrlöcher ein paar Wochen alt sind, dauert es mitunter bis zu 6 Monaten, bis die Ohrlöcher wieder zugewachsen sind.

Ältere Ohrlöcher (>1 Jahr) wachsen in der Regel nicht mehr zu, wenn sie zuvor richtig verheilt sind.

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Ohrloch zugewachsen – Was tun?

Versuchen Sie nie, Ohrstecker unter Schmerzen oder mit Gewalt einzusetzen! Falls Sie die Ohrringe nicht mehr alleine ins Ohrloch bekommen, suchen Sie einen Piercer auf. Dieser kann das Ohrloch ggf. nachstechen oder dehnen.

Falls Sie ein Knubbel am Ohrloch das Einsetzen der Ohrringe verhindert, kann dies verschiedene Ursachen haben.

Knubbel am Ohrloch: Ist es zugewachsen?

Bemerken Sie einen Knubbel im Ohrläppchen bzw. an Ihren Ohrlöchern, kommt meist eine von zwei Ursachen in Betracht:

1. Entzündung: Die Gefahr, dass sich das Ohrloch entzündet, ist gerade bei frisch gestochenen Ohrlöchern groß. Meist ist die Ursache eine Infektion oder eine allergische Reaktion auf das Schmuckstück. Zusätzlich wird das Ohrläppchen rot, warm und ein Pulsieren (z.T. schmerzhaft) ist zu spüren. Suchen Sie in diesem Fall Ihren Hausarzt oder den Piercer auf. Mit Sprays oder Salben kann die Entzündung gemildert werden. Fachpersonal kann außerdem beurteilen, ob der Ohrring ausgetauscht werden sollte.

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2. Talgbildung: Manchmal bildet sich ein Talgpfropfen im Ohrloch, der den Stichkanal verstopft. Der Knubbel wächst langsam und lässt sich im Ohrläppchen hin- und herschieben. Solch ein Pfropfen ist in der Regel unbedenklich. Falls sich der Pfropfen jedoch entzündet, schmerzt oder anschwillt, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Wenn Sie wegen des Pfropfens Schwierigkeiten haben, Ohrringe zu tragen, fragen Sie ebenfalls einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt um Rat. Auf keinen Fall sollten Sie selbst versuchen, den Knubbel auszudrücken, aufzuschneiden oder aufzustechen. Dies kann zu Verletzungen und Entzündungen führen!