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Nach dem schweren Zugunglück bei Offenbach wird die Strecke wohl am Montag freigegeben.

Mühlheim/Offenbach - Nach dem schweren Zugunglück mit drei Toten bei Offenbach wird die Strecke an diesem Montag voraussichtlich wieder freigegeben. „Es sieht alles danach aus. Die Aufräumarbeiten kommen gut voran“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Koblenz am Sonntag. Dies bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Es sei realistisch, dass die Regional- und Fernverkehrsstrecke zwischen Offenbach und Hanau ab Montagmorgen um 4.30 Uhr wieder befahrbar sei.

Auf einer Länge von 500 Metern müssen Schienen ausgetauscht werden. In der Nacht zum Freitag war ein Regionalzug mit 34 Fahrgästen bei Mühlheim in der Nähe von Offenbach mit voller Wucht gegen einen mehr als 20 Tonnen schweren Bagger auf dem Gleis geprallt. Der Lokführer, der Baggerführer und ein Bauarbeiter starben, zwölf Reisende und ein Zugbegleiter wurden verletzt.

Suche nach Fahrtenschreiber gestaltet sich schwierig

Die Bahn hatte den Bagger mehrere hundert Meter weit geschoben, dann waren beide Fahrzeuge aus dem Gleis gesprungen und zur Seite gekippt. Der Steuerwagen und der Bagger stehen immer noch bei der Unglücksstelle, ihr Abtransport gestaltet sich schwierig. Der Steuerwagen muss vermutlich zerteilt und dann abtransportiert werden.

Ebenso kompliziert ist nach Angaben des Polizeisprechers die Suche nach dem Fahrtenschreiber im völlig deformierten Steuerwagen. Der Fahrtenschreiber der Lokomotive wurde schon geborgen und wird ausgelesen. Die Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor. Zum Unfallhergang gab es zunächst noch keine Angaben. „Wir können sowohl technisches als auch menschliches Versagen nicht ausschließen“, sagte der Polizeisprecher.

Die Ermittlungen seien sehr komplex. So müssten etwa Pläne zu Bauarbeiten eingesehen und mehrere Zeugen befragt werden. Die Schadenshöhe des Unfalls schätzt die Polizei auf einen siebenstelligen Betrag.