In den kommenden Tagen und Wochen haben die Gewerkschaften zu Warnstreiks aufgerufen. Universitäten, Regierungspräsidien, Autobahnmeistereien, die Landesbibliothek, Landesmuseen und das Staatstheater könnten betroffen sein. Foto: dpa

Im öffentlichen Dienst der Länder haben die Gewerkschaften zu Warnstreiks aufgerufen. In Baden Württemberg sind Streiks ab nächster Woche absehbar.

Potsdack - Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst sind auch in Baden-Württemberg Arbeitsniederlegungen absehbar. Anfang kommender Woche werde es Warnstreiks im Südwesten geben, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Dienstag in Stuttgart mit. Betroffen sein könnten unter anderem Universitäten, Regierungspräsidien, Autobahnmeistereien, die Landesbibliothek, Landesmuseen und das Staatstheater. Zuvor hatte es bei einem Treffen der Tarifparteien in Potsdam keine Annäherung gegeben. Verdi fordert ein Plus von insgesamt sechs Prozent, die Arbeitgeberseite - die Tarifgemeinschaft deutscher Länder - hält das für viel zu hoch.

Es geht in Baden-Württemberg um die Bezahlung von rund 240 000 Beschäftigten, von denen laut Verdi 185 000 verbeamtet sind. Sie sind indirekt betroffen, da das Tarifergebnis auf sie übertragen werden soll.

Nächste Tarifrunde am 16.Februar

Die temporären Arbeitsniederlegungen könnten beispielsweise die Landespolizeien, Straßenmeistereien und Landesverwaltungen betreffen. Zur nächsten Tarifrunde treffen sich Gewerkschaften und Arbeitgeber bereits am 16. Februar in Potsdam. In einigen Bereichen dürften die Warnstreiks kaum Auswirkungen haben. Bei Lehrern treffen sie Bundesländer, die sich entweder bereits in den Winterferien befinden oder unmittelbar davor stehen. Ebenso stehen Universitäten vor den vorlesungsfreien Winterferien. Verdi und Beamtenbund fordern für die 800.000 Angestellten der Länder ein Lohnplus von sechs Prozent. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) weist die Lohnforderung als überzogen zurück, ohne jedoch bislang ein eigenes Arbeitgeberangebot vorzulegen.

Sowohl die Gewerkschaften als auch die TdL beziffern das Kostenvolumen der Tarifforderung auf bundesweit bis zu sieben Milliarden Euro, sollte die Tarifforderung wie üblich auch auf die Beamten übertragen werden. Hessen gehört der TdL nicht an und handelt separate Tarifverträge aus.