Manuel Koch hat trotz Krankheit gespielt – und neun Tore erzielt. Foto: Archiv (avanti)

Beim 27:30 (14:13) gegen den TSV Weilstetten verkauft sich das Team trotz zahlreicher Ausfälle mehr als gut.

Oberstenfeld -

Bereits vor der Partie beim TSV Weilstetten ist für die Württembergliga-Handballer des SKV Oberstenfeld klar gewesen: Um Punkte beim Tabellendritten mitzunehmen, muss alles passen. Obwohl die Voraussetzungen dann aber alles andere als gut waren, verkaufte sich das Team von Trainer Paul Herbinger bestens. „Wir haben das super gemacht und alles gegeben“, sagt der Coach. Dass am Ende trotzdem eine 27:30-Niederlage stand, war einzig der besser besetzten Bank der Hausherren geschuldet. Denn der SKV war quasi mit dem letzten Aufgebot angetreten.

Dass man auf Oleg Deiko und Fabian Nandelstaedt aufgrund von Schulterproblemen verzichten musste, war bereits im Vorfeld klar gewesen. Doch dann kam es noch viel dicker. Erst verletzte sich Patrik Kavaklioglu kurz nach dem Abschlusstraining am Fuß, dann wurde auch noch Manuel Koch krank. Beide haben am Samstagabend jedoch die Zähne zusammengebissen und trotzdem gespielt – Koch war am Ende sogar bester SKV-Schütze. Die nächsten Nackenschläge folgten direkt nach Anpfiff im Minutentakt: Erst musste Florian Koch nach einer Minute mit Wadenproblemen vom Feld und konnte danach auch nicht mehr eingreifen, kurz danach folgte ihm Markus Eitel auf die Bank. Er hatte einen Schlag auf die Nase bekommen. „Nach fünf Minuten mussten wir dann auch noch Nikolai Uhl rausnehmen, da er einen steifen Nacken hatte“, erklärt Paul Herbinger, der in Daniel Heidecker aber einen guten Ersatz für den Keeper hatte. Heidecker hielt mehrfach bravourös.

Für die Verletzten gab schließlich Max Trampusch sein Comeback. „Wir hatten ja keine Leute mehr“, erklärt der SKV-Trainer, der dann aber mehr als zufrieden sein konnte, wie sich sein Team trotz der Personalnot präsentierte. Weilstetten lag zwar schnell mit 4:1 in Front, „wir haben dann aber einen Weg gefunden, wie wir gegen sie agieren können. Wir haben Max Trampusch einlaufen lassen, zudem hat Manuel Koch ordentlich Gas gegeben“, sagt er. Zahlreiche Paraden von Daniel Heidecker sowie eine super Abwehr, an der sich die Weilstettener die Zähne ausbissen, halfen zudem, dass der SKV beim 11:11 wieder ausgleichen konnte und zur Halbzeit mit 14:13 in Führung lag. Kurz nach Wiederanpfiff setzten sich die Gäste sogar auf vier Tore ab (21:17), hintenraus wurde es dann aber immer enger. In der 54. Minute führten die Oberstenfelder noch mit 25:24, zweineinhalb Minuten vor Schluss stand es 27:27.

„Wir hatten dann zweimal Pech. Wir haben zu überhastet abgeschlossen und im Gegenzug zwei Konter bekommen“, berichtet Herbinger und meint: „Das war schade, denn wir haben wirklich super mitgehalten und hätten einen Punkt verdient gehabt. Wir konnten aber einfach nicht so viel wechseln wie Weilstetten, weshalb uns bei dem Tempohandball von ihnen am Ende etwas die Luft gefehlt hat.“ So stand eine 27:30-Niederlage. SKV Oberstenfeld:
Uhl, Heidecker – M. Koch (9/3), Schmid (1), F. Koch, Eitel, Goller (1), Trampusch (2), Cakar (7), Kavaklioglu (1), Selcho (3), Sauerland (3).