„Lernen im Grünen“ soll in dem neuen Bildungszentrum möglich sein. Foto: Büro Riehle

Das Land fördert das Vorhaben mit 2,3 Millionen Euro, 3,6 Millionen Euro steuert der Bund bei.

Nürtingen - Das Garp-Bildungszentrum will auf dem Nürtinger Lerchenberg ein neues Gebäude errichten. Nachdem der Bauausschuss des Gemeinderats dem Vorhaben zugestimmt hat, liegt nun auch ein Förderbescheid des Landes vor. Das Wirtschaftsministerium schießt rund 2,3 Millionen Euro zu, 3,6 Millionen Euro kommen vom Bund. Das Bildungszentrum dient der Aus- und Weiterbildung für die Industrie- und Handelskammer (IHK).

Bestehendes Gebäude ist nicht mehr wirtschaftlich

Der Bildungsträger ist schon seit längerem auf der Suche nach einem neuen Standort. Das seit 1995 genutzte Gebäude in der Wendlinger Straße in Nürtingen-Oberensingen erfüllt die Anforderungen an eine moderne Bildungseinrichtung nicht mehr. Und eine Sanierung des 1955 erstellten Gebäudes wäre nicht wirtschaftlich. Zunächst hatte die Garp in einem vor zwei Jahren fertig gestellten Neubau auf dem Nürtinger Heim-Areal Räume anmieten wollen. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen baut der private Bildungsträger nun selbst in der Nähe des Hölderlin-Gymnasiums und der Waldorfschule.

Der Neubau erfolgt nach Plänen des Architekturbüros Riehle + Assoziierte, das in einem Wettbewerb den ersten Preis gewonnen hat. Der Entwurf sieht ein einstöckiges Flachdachgebäude mit Dachbegrünung und begrüntem Innenhof vor. An das Grundstück schließt sich die ehemalige Sportanlage an. Laut der Nürtinger Bauverwaltung wird der Bildungsträger diese Fläche voraussichtlich pachten und gärtnerisch gestalten. Sie soll dann unter anderem dem „Lernen im Grünen“ dienen.

Förderung des Fachkräftenachwuchses im Land

Mit dem Neubau wird die Bildungsstätte nicht nur energetisch und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht, sondern vor allem auch technisch. „Damit ist auch künftig eine Aus-, Fort- und Weiterbildung sichergestellt, die den neuesten Anforderungen entspricht. Mit der Förderung tragen wir dazu bei, den Fach- und Führungskräftenachwuchs der mittelständischen Wirtschaft in Baden-Württemberg zu sichern“, sagte die Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz jetzt bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids.

Insgesamt sind für die Maßnahme mehr als acht Millionen Euro veranschlagt. 2,3 Millionen Euro trägt das Land Baden-Württemberg, der Bund fördert den Neubau mit rund 3,6 Millionen Euro, den Rest finanziert das Garp Bildungszentrum.

Herausforderungen durch Digitalisierung der Arbeitswelt

Ein flächendeckendes Netz überbetrieblicher Berufsbildungsstätten mit Werkstätten, Selbsttrainings- und Seminarräumen, das von den Organisationen und Selbsthilfeeinrichtungen der Wirtschaft getragen wird, ergänzt in vielen Berufen die duale Ausbildung durch entsprechende Lehrgänge und bietet vielfältige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen an. Dies gilt vor allem auch mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt.

Vier Mal in der Region vertreten

Bildung
Das Garp-Bildungszentrum für die IHK-Region Stuttgart ist seit 40 Jahren ein Partner für die mittelständisch geprägte Wirtschaft. Es arbeitet eng mit 170 Mitgliedsunternehmen, Verbänden, Institutionen und Hochschulen zusammen. Ein Pool von fast 400 Trainern führt die Lehrgänge durch, jährlich nutzen rund 8000 Menschen das Angebot.

Abschlüsse
Durch die direkte Partnerschaft mit der IHK können beim Bildungszentrum anerkannte Abschlüsse erreicht werden: etwa IHK-Zeugnisse und -Zertifikate oder auch die Fachhochschulreife und die Mittlere Reife.

Standorte
Garp ist mit Unterrichts- und Laborräumen sowie Werkstätten vier Mal in der Region vertreten – in Plochingen, Ostfildern-Ruit, Nürtingen und Göppingen.