Umzug statt Tötung? In der Diskussion um den Umgang mit seiner zu groß gewordenen Pavian-Gruppe prüft der Nürnberger Tiergarten jetzt ein Angebot eines indischen Zoos.
Umzug statt Tötung? In der Diskussion um den Umgang mit seiner zu groß gewordenen Pavian-Gruppe prüft der Nürnberger Tiergarten ein Angebot eines indischen Zoos, überzählige Tiere zu übernehmen. Die Angebote zweier anderer Institutionen seien bereits ausgeschieden, weil diese keine Auskünfte zu den Haltungsbedingungen der Paviane und zur Sachkunde der potenziellen Betreuer gegeben hätten, teilte eine Sprecherin des Tiergartens am Donnerstag mit. Der indische Zoo sei der einzige der drei Interessenten, der diese Fragen innerhalb der siebenwöchigen Frist beantwortet habe.
Wann der Tiergarten über das Angebot aus Indien entscheiden wird, war nach Angaben der Sprecherin noch offen. Eine Abgabe von Pavianen löse das Problem aber nur vorübergehend. „Solange unser Ziel darin besteht, zum Erhalt der Art beizutragen, müssen wir weiter züchten“, hieß es vom Tiergarten.
Der Tiergarten wolle einzelne seiner 45 Guinea-Paviane töten, weil die Gruppe zu groß für das Gehege geworden und die soziale Struktur ungünstig sei, hieß es zur Begründung. Die Abgabe an andere Halter über die Zootierdatenbank und internationale Tiervermittler war nach Angaben des Tiergartens nicht möglich. Auch eine Auswilderung komme nicht infrage, weil es keine geeigneten Gebiete in den Herkunftsregionen gebe, wo die Tiere sicher leben könnten. Tierschutzorganisationen hatten die Ankündigung kritisiert und mit Strafanzeigen gedroht, sollte der Tiergarten tatsächlich Paviane töten.