Liegend ganz rechts posiert Arry van Laere vermutlich mit anderen Zwangsarbeitern im Lager Metzgerwiese. Foto: van Laere

In der Zeit des NS-Zeit lebten und schufteten Tausende Zwangsarbeiter in Esslingen unter unwürdigen Bedingungen. Einer von ihnen war der verstorbene Arry van Laere. Dessen Tochter begab sich auf die Suche nach den Lichtblicken im Leben ihres Vaters.

Nur bruchstückhafte Informationen, aber viel Fantasie hatte die Niederländerin Ingrid van Laere, als sie vergangene Woche nach Esslingen kam. Die Stadt, die ihr Vater als Zwangsarbeiter kennenlernen musste. „Er hat nicht viel erzählt“ sagt sie. „Er sprach vom Leben in den Baracken, wo es von Ungeziefer wimmelte.“ Im Lager Metzgerwiese habe er gelebt. Laut Elisabeth Timm, die im Jahr 2009 das Buch „Zwangsarbeit in Esslingen 1939 – 1945“ veröffentlichte, lebten dort mindestens 119 Personen verschiedener Nationalitäten. Insgesamt seien im Jahr 1944 mehr als 10 000 Zwangsarbeiter in Esslingen beschäftigt gewesen.