Der Nationalpark Nordschwarzwald ist umstritten. Gegner und Befürworter halten sich die Waage. Foto: dpa

Sollte der Nationalpark Norschwarzwald kommen, wird die Region die Hälfte der Vertreter des Nationalparkrates stellen. Darauf einigte sich der Lenkungskreis.

Stuttgart - Ein paritätisch besetztes Gremium mit Vertretern von Land und Region soll die Geschicke eines möglichen Nationalparks Nordschwarzwald lenken. Sollte der Park kommen, werde die Region die Hälfte der Vertreter des Nationalparkrates stellen. Darauf einigte sich der Lenkungskreis für den Park, wie das Ministerium für den Ländlichen Raum am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Nationalparkrat würde in Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung entscheiden. Ihm soll ein Beirat mit Vertretern gesellschaftlicher Gruppen zur Seite gestellt werden.

„Kommt der Nationalpark, redet die Region auf Augenhöhe mit“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde (Grüne). In keinem anderen deutschen Nationalpark habe die Region dann derart weitreichende Mitsprachemöglichkeiten. Wie Bonde zusammen mit dem Freudenstädter Landrat Klaus Michael Rückert (CDU) mitteilte, sollen die Kreise und Kommunen, auf deren Gemarkung der mögliche Nationalpark liegt, das Besetzungsrecht für die Hälfte der Mitglieder des Nationalparkrates sowie den Vorsitz erhalten. Das Land soll mit Vertretern der Nationalparkverwaltung und des Ministeriums in dem Gremium sitzen.

Der Nationalparkrat soll beispielsweise einen Managementplan aufstellen, den Besucherverkehr lenken und ein Verkehrskonzept erarbeiten. Mögliche Konflikte in dem Gremium sollen in einem Schlichtungsverfahren gelöst werden.

Am 8. April wird ein unabhängige Gutachten zu dem geplanten Nationalpark vorgestellt. Darin wollen die Experten eines Beratungsgremiums erläutern, wie sich ein Nationalpark auf Tourismus, Wirtschaft und Naturschutz auswirken könnte. Nach einer öffentlichen Diskussion über das Gutachten will die grün-rote Landesregierung entscheiden, ob sie den Gesetzentwurf zur Einrichtung des ersten Nationalparks in Baden-Württemberg in den Landtag einbringt. An dem geplanten Nationalpark gibt es vor allem von der holzverarbeitenden Industrie Kritik, aber auch von Bürgern und CDU-Politikern.