US-Truppen sind offenbar von türkischen Militärs beschossen worden (Archivbild). Foto: dpa/Staff Sgt. Andrew Goedl

Bei einer türkischen Militäroffensive in der Nähe der syrischen Grenzstadt Kobane ist es am Freitag zu einem Zwischenfall gekommen. Türkische Soldaten haben offenbar US-Truppen unter Beschuss genommen.

Stuttgart - US-Truppen sind im Norden Syriens unter Beschuss von türkischer Artillerie geraten. Es sei niemand verletzt worden, teilte das US-Verteidigungsministerium am Freitag mit. Der Vorfall habe sich in der Nähe der Grenzstadt Kobane ereignet. Das sei eine Gegend, von der die Türkei wisse, dass dort US-Soldaten anwesend seien. Das türkische Verteidigungsministerium erklärte, es habe alle Vorkehrungen getroffen, um sicherzustellen, dass kein US-Stützpunkt beschädigt würde.

Die USA hatten die Türkei zur Deeskalation in Nordsyrien aufgefordert, nachdem die Türkei ihre Militäroffensive gegen die Kurden-Miliz YPG am Freitag vorangetrieben hatte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist jedoch nicht bereit, den Militäreinsatz zu beenden. „Wir werden nicht aufhören, egal, was gesagt wird“, sagte er.

Begonnen hatte die Türkei mit der Offensive am Mittwoch nachdem US-Präsident Donald Trump mit dem Abzug von US-Soldaten in der Region den Weg dafür frei gemacht hatte. Allerdings droht er auch mit Wirtschaftssanktionen, sollte sich das türkische Militär bei seinem Vorgehen gegen die Kurden-Miliz und das von ihr geführte Rebellenbündnis SDF „nicht an die Regeln halten“. Die Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF) waren bislang ein wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen die IS-Extremisten.