Norkoreas Diktator Kim Jong-un betrachtet Atomwaffen als Überlebensgarantie für sein Regime. Foto: KRT via AP Video

Der Umgang mit dem provozierenden Regime in Pjöngjang bleibt extrem schwierig. An Abschreckung und Eindämmung führt jedoch kein Weg vorbei, meint unser Kommentator Michael Weißenborn.

Stuttgart - Unter all den jüngsten Raketentests ist der jetzige Flug der nordkoreanischen Mittelstreckenrakete über Japan der brisanteste. Und wie die letzte derartige Provokation Japans 2009 stellt auch dieser illegale Test vor allem die US-Regierung auf eine harte Probe. Donald Trump mehr noch als sein viel vorsichtiger agierender Vorgänger Barack Obama. Hatte doch Trump mit Blick auf eine direkte Bedrohung der USA durch neu entwickelte Atomraketen aus Nordkorea laut getönt: „Das wird nicht passieren.“ Trump behauptete sogar schon, seine Feuer-und-Zorn-Beschwörungen nötigten Pjöngjang eine neue Zurückhaltung ab. Ein Trugschluss.

Es gibt im Umgang mit Nordkorea keine wirklich guten Optionen : Sollte der Diktator Kim Jon-un nicht einen Atomkrieg vom Zaun brechen, verbietet sich ein militärisches Vorgehen. Die Versuche, dem Regime die Atomwaffen abzuhandeln, sind stets gescheitert. Bleiben Abschreckung und Eindämmung: Neue Wirtschaftssanktionen , insbesondere gegen Firmen aus China, bei gleichzeitigen Garantien für Nordkoreas wichtigsten Unterstützer. Zudem eine noch engere Kooperation mit den US-Verbündeten Südkorea und Japan. Das Vertrauen auf die Logik der Abschreckung scheint die am wenigsten schlechte Option zu sein.