Die Freien Wähler wollen einen Ausbau der Nord-Süd-Straße, damit der Verkehr im Bereich des Synergieparks besser abfließen kann. Foto: Archiv Alexandra Kratz

Die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler fordert einen schnellen Ausbau der Nord-Süd-Straße, damit der Verkehr aus dem stetig wachsenden Synergiepark besser abfließen kann.

Möhringen - Bereits 2008 sei im Ausschuss für Umwelt und Technik über die Notwendigkeit und Möglichkeit eines Ausbaus der Nord-Süd-Straße berichtet worden, erinnert Oberbürgermeister Fritz Kuhn in einer aktuellen Stellungnahme zu einem Antrag der Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler. Diese hatte bereits im Juni gefordert, mit der Entwicklung im Gewerbegebiet Vaihingen/Möhringen Schritt zu halten und die Nord-Süd-Straße auszubauen. Die Verkehrsproblematik im Synergiepark sei „weithin bekannt, aber von einer raschen Lösung auch weit entfernt“, schrieben die Freien Wähler im Sommer.

„Die damaligen Verkehrsprobleme bestehen weiterhin“, heißt es nun in der Stellungnahme der Verwaltung, und „die anstehenden Entwicklungen im Gewerbegebiet mit bis zu 10 000 zusätzlichen Beschäftigten werden die Verkehrssituation weiter verschärfen“, schreibt Kuhn. Insbesondere die Ansiedlung von Daimler und Allianz, die jeweils etwa 4000 Arbeitsplätze schaffen wollen, machen ein Handeln zwingend erforderlich, heißt es in dem Antrag der Freien Wähler. „Ohne einen Ausbau der Straßen wird eine Verbesserung nicht gelingen. Was jetzt kommen muss, ist der Ausbau der Nord-Süd-Straße mit einer Verbesserung des Knotenpunkts Nord-Süd-Straße/Vaihinger Straße, dessen Ampelschaltung im Berufsverkehr lange Rückstaus geradezu provoziert“, heißt es in dem Antrag. „Der Verkehr soll in Richtung Step, Autobahn 831, Schattenring und in Richtung Autobahn 8 und Leinfelden-Echterdingen besser abfließen können“, forderte die Gemeinderatsfraktion.

Die Freien Wähler wollen einen schnellen Ausbau

Die Stadtverwaltung sei derzeit dabei, ein Verkehrskonzept zu erarbeiten, das diesen Entwicklungen Rechnung trage, heißt es nun in der Stellungnahme der Verwaltung. Der Schwerpunkt solle auf dem Synergiepark liegen, jedoch solle das Konzept ganz Vaihingen einbeziehen. Das hatte auch der Bezirksbeirat mehrfach gefordert. Für die Ausarbeitung des Konzepts sollen Verkehrserhebungen durchgeführt und die von der Wirtschafts- und Industrievereinigung (WIV) in Auftrag gegebene Verkehrsproblemanalyse einbezogen werden. Das hatten die Freien Wähler im Juni gefordert. Zudem sollen die Ergebnisse und Empfehlungen der Mobilitätskonzepte der dort tätigen Investoren berücksichtigt werden, ist dem Schreiben des Oberbürgermeisters zu entnehmen. „Das Konzept wird nicht nur mögliche Sofortmaßnahmen enthalten, sondern auch mittel- bis langfristige Maßnahmen und gegebenenfalls auch Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vorschlagen“, schreibt Fritz Kuhn.

Die Freien Wähler kritisieren nun, dass der Zeitpunkt für die Umsetzung in der Stellungnahme nicht genannt wird. „Darüber, wann dieses Verkehrskonzept fertig sein soll, lässt die Verwaltung den Gemeinderat, die Bezirksbeiräte von Möhringen und Vaihingen sowie die Öffentlichkeit aber leider völlig im Unklaren“, schreibt Michael Schrade, der Leiter der Geschäftsstelle der Freien Wähler, in einer E-Mail an unsere Redaktion. „Es ist ja schön, dass die Stadtverwaltung unsere Eindrücke zur Verkehrssituation rund um die Nord-Süd-Straße bestätigt und Handlungsbedarf sieht“, sagt Rose von Stein, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Betreuungsstadträtin für Möhringen und Vaihingen. „Nachdem es die täglichen Staus und Verkehrsprobleme aber schon seit Langem gibt, wäre es jetzt wirklich an der Zeit zu handeln, um das Straßensystem schnell zu entlasten und für eine Entspannung der Situation zu sorgen. Konzept und Umsetzung dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden“, fordert von Stein.

Der Verkehr soll ungehindert fließen

Den Hinweis Kuhns, dass das Konzept „gegebenenfalls auch Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vorschlagen“, wird, finden die Freien Wähler nach eigenen Angaben „alarmierend“. „Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Verwaltung nicht ernsthaft daran interessiert ist, bauliche Maßnahmen in Angriff zu nehmen“, befürchtet Rose von Stein. „Eine wirkliche Verbesserung dürfte aber nur dann zu erreichen sein, wenn die Nord-Süd-Straße und die verschiedenen Anschlussstellen so um- oder ausgebaut werden, dass der Verkehr besser und ungehindert fließen kann“, sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende.