Nora Tschirner und Carolin Kebekus unterstützen die Spendenaktion. Foto: imago/VISTAPRESS

Zahlreiche deutsche Prominente, darunter Nora Tschirner und Carolin Kebekus, unterstützen derzeit einen Spendenaufruf, der mutmaßlichen Rammstein-Opfern zugutekommen soll. Die Gelder sollen für mögliche Anwalts- und Gerichtskosten verwendet werden.

Zahlreiche junge Frauen erheben in sozialen Netzwerken und Interviews massive Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann (60). Der Sänger dementiert sämtliche Anschuldigungen. Jetzt sammelt die Berliner Amadeu Antonio Stiftung Gelder unter dem Motto "Wie viel Macht ein Euro", damit die mutmaßlichen Opfer bei möglichen rechtlichen Auseinandersetzungen sich anwaltliche Hilfe holen können - und bekommt dabei prominente Unterstützung.

Unter anderem veröffentlichten die Schauspielerin Nora Tschirner (42) und die Komikerin Carolin Kebekus (43) Statements auf ihren Instagram-Profilen, um auf die Spendenaktion aufmerksam zu machen. Auch Autorin Jasmina Kuhnke (41) und Youtuber Rezo (30) unterstützen den Aufruf, der auf "Betterplace.org" bereits mehr als 500.000 Euro zusammengetragen hat. Tschirner sieht in ihrem Videobeitrag ein Machtgefälle: "Lasst uns das mal angehen, damit hier im Ansatz Chancengleichheit herrscht." Eine Person könne sehr viele Euros haben und viele Personen können jeweils einen Euro haben, so der "Tatort"-Star.

Shelby Lynn, die im Mai ein Rammstein-Konzert besucht hatte, hatte in den sozialen Netzwerken als erste Frau Vorwürfe erhoben. Via Social Media wurden wenig später weitere Schilderungen von Rammstein-Konzerten veröffentlicht, die sich mit den Darstellungen von Lynn teilweise decken. Junge Frauen seien angeblich gezielt ausgewählt und zu Aftershowpartys eingeladen worden. Dabei soll es auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Recherchen des NDR und der "Süddeutschen Zeitung" untermauerten dies. Lindemann weist die Anschuldigungen zurück, seine Anwälte nannten sie "ausnahmslos unwahr".

Anfang Juni hatte die Band unter anderem auf ihrem Instagram-Account ein Statement veröffentlicht, in dem es hieß: "Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst." Die Gruppe verurteile "jede Art von Übergriffigkeit". Man bat darum, weder diejenigen, "die Anschuldigungen erhoben haben", noch die Band vorzuverurteilen.

Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Rammstein-Sänger

Kürzlich wurde bekannt, dass mittlerweile die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Rammstein-Frontmann Lindemann ermittelt. Das bestätigte eine Pressesprecherin am 14. Juni der Nachrichtenagentur spot on news. Ein Ermittlungsverfahren sei "aufgrund mehrere Strafanzeigen Dritter - sprich, nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen - sowie von Amts wegen durch die Staatsanwaltschaft Berlin" eingeleitet worden, wie die Sprecherin mitteilte.

Es gehe demnach um "Tatvorwürfe aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln". Weitere Angaben könnten derzeit nicht gemacht werden, "um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der potentiell Geschädigten und des Beschuldigten", hieß es weiter. Für Lindemann gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.