Gut eine Woche nach dem verheerenden Erdrutsch im US-Bundesstaat Washington ist die Zahl der Vermissten deutlich von zuletzt 90 auf 30 gesunken. Foto: dpa

Nach dem  Erdrutsch vor einer Woche in dem kleinen US-Ort Oso kommen die Helfer mit der Bergung der Opfer nur langsam voran. Ein Lichtblick: Es sind weniger Menschen vermisst als bisher angenommen.

Nach dem  Erdrutsch vor einer Woche in dem kleinen US-Ort Oso kommen die Helfer mit der Bergung der Opfer nur langsam voran. Ein Lichtblick: Es sind weniger Menschen vermisst als bisher angenommen.

Oso - Gut eine Woche nach dem verheerenden Erdrutsch im US-Bundesstaat Washington ist die Zahl der Vermissten deutlich von zuletzt 90 auf 30 gesunken. Mindestens 18 Menschen kamen ums Leben. Regenfälle erschwerten auch am Wochenende die Suche in den Schlammmassen bei Oso.

Am Samstagvormittag um 10.37 Uhr (Ortszeit) wurde in dem nordwestlichen Bundesstaat mit einer Schweigeminute der Toten und Verletzten sowie der trauernden Angehörigen gedacht. Zu dieser Uhrzeit war am Samstag vergangener Woche in dem Flusstal nördlich von Seattle nach heftigen Regenfällen eine riesige Bergflanke abgerutscht. Die Schlammlawine begrub Dutzende Häuser unter sich.

Nur Todesopfer gelistet, die identifiziert wurden

Nachdem anfangs sogar 176 Vermisste vermutet worden waren, konnten in den vergangenen Tagen viele von der Liste gestrichen werden. Ihr Verbleib habe sich aufgeklärt, zitierte die „Seattle Times“ Jason Biermann von der zuständigen Bezirksbehörde für Katastrophenmanagement. Er gab zudem zum ersten Mal bekannt, dass in einigen Fällen nur Leichenteile geborgen wurden. Das erschwert die Ermittlung der Opferzahlen zusätzlich und weist auf die enorme Wucht hin, mit der die Schlammlawine in das Tal rollte.

Die zuständigen Behörden listen nur Todesopfer auf, die identifiziert werden konnten. Mehreren Medienberichten zufolge haben Suchteams die menschlichen Überreste von möglicherweise zehn weiteren Opfern gefunden, ohne sie aber bisher bergen zu können.

Zu den identifizierten Toten zählt ein vier Monate altes Mädchen, das zusammen mit seiner Großmutter unter dem Schlamm ums Leben kam. Eine Fünfjährige war mit ihrem Vater und drei Geschwistern daheim, als die Erdlawine das Haus zerstörte. Nur ein vierjähriger Bruder konnte gerettet werden. Auch die Mutter lebt, sie war zum Zeitpunkt der Katastrophe bei der Arbeit. Von den übrigen Geschwistern, 2 und 13 Jahre alt, und dem Vater fehlt jede Spur.