Niklas Kolbe zeigte gegen den SSV Ulm 1846 Fußball eine starke Leistung. Foto: IMAGO/Eibner/DROFITSCH

Die Stuttgarter Kickers stellen in der aktuellen Oberliga-Saison die beste Verteidigung. Daran hat Niklas Kolbe einen großen Anteil. Nun trifft er auf seinen Ex-Klub.

Niklas Kolbe ist bei den Stuttgarter Kickers nicht mehr wegzudenken. Wie wichtig er für die Blauen ist, hat er am Samstag im WFV-Pokalfinale gegen den SSV Ulm 1846 Fußball wie so oft in der Saison unter Beweis gestellt. Auch gegen die klassenhöheren Spatzen lies er und seine Abwehrkollegen um Denis Zagaria kaum etwas zu. Und dass der 25-Jährige im Team von Trainer Mustafa Ünal längst auch Verantwortung übernimmt, bewies er im Elfmeterschießen – und wie. Sein strammer Schuss ins linke obere Eck streifte noch die Unterkante der Latte. „Ich habe nach links oben gezielt. Aber natürlich war dann auch eine Portion Glück dabei, dass er so einfährt“, erzählt Kolbe.

 

„Fans haben uns zum Sieg getragen“

Wie sehr der 25-Jährige den Pokal-Fight genoss, zeigte sich auch nach seinem Elfmeter. Noch einmal peitschte er die Zuschauer nach vorne – ballte die Faust und schrie seine Freude in den Himmel von Degerloch. „Die Atmosphäre war einfach überragend. Die Fans haben uns zum Sieg getragen“, schwärmt er von der Stimmung im Stadion. Viel Zeit zum Feiern gab es jedoch nicht. Schon am Sonntag war im ADM-Sportpark wieder Training angesagt – immerhin geht es für die Blauen bereits am heutigen Mittwoch in der Liga weiter.

Und dann wartet mit dem FC Nöttingen Kolbes Ex-Verein auf die Kickers. „Nöttingen ist eine eingeschworene Truppe. Spielerisch sind sie extrem stark und kämpfen können sie bis zur letzten Minute. In Göppingen und gegen Bissingen haben sie dank Last-Minute-Treffern noch gepunktet“, so der Innenverteidiger des Stuttgarter Oberligisten.

Auch Freiberg gastiert noch in Nöttingen

Auch das Stadion in Nöttingen, von dem Kolbe im Übrigen nur wenige Kilometer entfernt wohnt (Ellmendingen), spiele immer eine Rolle. „Es ist sehr eng dort – wir müssen viele Zweikämpfe führen. Das wird nach den 120 Minuten gegen Ulm eine große Herausforderung“, prophezeit Kolbe.

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Um sich die Chance auf den direkten Aufstieg zu erhalten, müssen in der beschaulichen Ortschaft bei Pforzheim, wo am letzten Oberliga-Spieltag der SGV Freiberg gastiert, dringend drei Punkte her. Vom Aufstieg ist der Student (Hochschule Pforzheim) derweil felsenfest überzeugt. „Wenn wir am Ende nicht auf dem ersten Platz landen sollten, steigen wir eben über die Relegation auf“, verspricht er den Fans. Seine Lust auf Regionalliga könnte kaum größer sein. „An die Atmosphäre von Samstag könnte ich mich gewöhnen. Offenbach, Ulm – solche Gegner machen einfach Bock“, so Kolbe, der mit dem FC Nöttingen im Alter von 19 Jahren bereits eine Saison in der Regionalliga bestritt – als Stammkraft, versteht sich.

Erst 24 Gegentore in der Oberliga-Saison

In der aktuellen Oberliga-Saison stellen die Kickers die beste Verteidigung. Erst 24 Mal musste Torwart Ramon Castellucci hinter sich greifen. Ein Erfolgsrezept: „Denis Zagaria und ich verstehen uns nicht nur auf dem Rasen super. Das passt einfach“, so der 25-Jährige. Und dann wäre da noch Julian Leist. „Auch wenn er nicht so oft auf dem Rasen steht – Julian hat einen riesen Anteil daran, dass wir erfolgreich sind. Er gibt uns viel von seiner Erfahrung mit“, erzählt Kolbe.

Apropos Erfahrung – die hat Kolbe derweil schon im DFB-Pokal sammeln können. Bereits zwei Mal stand er mit dem FC Nöttingen in Runde eins. Während der 25-Jährige gegen den FC Bayern noch auf der Bank saß, durfte er gegen den VfL Bochum 90 Minuten ran. „Solche Spiel vergisst du einfach nicht. Davon träumt jeder Fußballer“, so Kolbe. Und einen Wunsch hätte er da noch für die Auslosung am Sonntag: „Schalke wäre für mich persönlich ein Traum“.