Dennis Hof, der sich in das Landesparlament Nevadas hat wählen lassen wollen, ist am Morgen nach seiner Geburtstagsfeier tot in einem Bordell aufgefunden worden. Foto: AP

Eigentlich hatte Amerikas bekanntester Zuhälter, Dennis Hof, in das Landesparlament Nevadas einziehen wollen. Nun ist er wenige Tage vor den Wahlen tot aufgefunden worden. An seiner Kandidatur ändert das aber erst mal nichts.

Washington - Am Ende war es doch ein bisschen viel. Die ganze Nacht hatte Dennis Hof im Pahrump Nugget-Casino vor den Toren von Las Vegas mit den Größen des Rotlichtmilieus seinen 72. Geburtstag gefeiert. Am Dienstagmorgen fanden Angestellte den Mann tot im Bett des 20 Meilen entfernten Bordells „Love Ranch“. Er schien friedlich eingeschlafen zu sein, ein Verbrechen wird ausgeschlossen.   „Er hatte den Spaß seines Lebens“, beschrieb sein Manager Chuck Muth die mutmaßlich letzten irdischen Stunden des feisten Glatzkopfs. Doch damit dürfte es trotz des ungeplanten Ablebens von Amerikas bekanntestem Zuhälter noch nicht vorbei sein.

Am 6. November nämlich steht Dennis Hof zu Wahl. Und alles spricht dafür, dass der selbsternannte „Trump von Pahrump“ posthum ins Landesparlament von Nevada gewählt wird.   Die skurrile Geschichte aus der Wüstenregion nordöstlich von Las Vegas, wo einst Atomwaffen getestet wurden, sagt vieles aus über das Amerika Donald Trumps, in dem man umso mehr Erfolg zu haben scheint, je großkotziger, radikaler und prinzipienloser man ist.

Darum bleibt der tote Zuhälter dennoch auf den Wahlzetteln

Als Dennis Hof sich im Sommer diesen Jahres für das republikanische Abgeordnetenmandat in Nevadas Wahlkreis 36 bewarb, hatte er eine eher ungewöhnliche Vita vorzuweisen: Dem Mann gehörten ein halbes Dutzend Freudenhäuser.   Das Geschäft mit dem Sex ist in Nevada legal, und Hof übte es keineswegs im Verborgenen aus. Landesweit erreichte er eine gewisse Berühmtheit, als der frühere Basketballstar Lamar Odom 2015 bewusstlos in einem seiner Bordelle gefunden wurde.

Die Erwachsenen-Fernsehserie „Cathouse“, die in seinem Gewerbe spielte, machte Hof zum Star. Schließlich verfasste er in Anlehnung an das Buch „Die Kunst des Geschäfts“ seines Idols Trump 2016 ein eigenes Werk mit dem Titel: „Die Kunst des Zuhälters“.  

Diese Qualifikationen reichten neben einer dicken Lippe, dem Versprechen von Steuersenkungen und unbeschränktem Waffenbesitz, um Hof zum Kandidaten zu machen. Den republikanischen Amtsinhaber warf er bei den Vorwahlen aus dem Rennen. Da Trumps Partei in der Wüstenregion traditionell auf 60 Prozent der Stimmen kommt, schien Hof der Einzug ins Landesparlament sicher.  

Nun kommt es etwas anders – ändern wird sich aber dennoch wenig. Die Frist für personelle Änderungen ist abgelaufen. Also bleibt der tote Zuhälter auf den Wahlzetteln. Die Republikaner werden das Mandat gewinnen, ein Parteifreund rückt nach. Auch der wird ein Trump-Fan sein.