Für die vorbereitenden Arbeiten rund um das Gebäude wird ab 30. Januar eine Fahrspur der Otto-Hirsch-Brücken für zwei Wochen gesperrt. Foto: Alexander/üller

Für sieben Millionen Euro modernisiert die Stuttgart Netze GmbH das Umspannwerk an den Otto-Hirsch-Brücken in Hedelfingen. Versorgungsengpässe soll es trotz der Baustelle im Hafen und weiten Teilen der Oberen Neckarvororte laut dem Energieunternehmen aber nicht geben.

Es ist ein unscheinbares Gebäude, aber mit großer Bedeutung. Die Stuttgart Netze GmbH erneuert das Umspannwerk zwischen Obertürkheim und Hedelfingen im Stuttgarter Hafen. Rund sieben Millionen Euro investiert das Energieunternehmen in den kommenden drei Jahren in die Modernisierung. Von dem Gebäude an den Otto-Hirsch-Brücken aus werden große Teile des Stuttgarter Hafens – unter anderem liegt das Mercedes-Getriebewerk direkt gegenüber – sowie fast alle Haushalte in Obertürkheim, Hedelfingen, Rohracker und Wangen versorgt. Zu Versorgungsunterbrechungen werde es nicht kommen, versichert Stuttgart-Netze-Sprecher Moritz Oehl. Kurzfristig komme es aber zu Beeinträchtigungen für den Straßenverkehr.

 

Die Spannung wird von 110 000 auf 10 000 Volt transformiert

Insgesamt 24 Umspannwerke gibt es im gesamten Stadtgebiet Stuttgart. An diesen zentralen Schnittstellen wird die Hochspannung aus den Fernleitungen von 110 000 Volt auf Mittelspannung mit 10 000 Volt herunter transformiert und an die zahlreichen kleineren Umspann-Stationen verteilt, von denen aus schließlich die einzelnen Haushalte mit der üblichen Spannung gespeist werden. „Die Umspannwerke sind somit die größte Einheit im örtlichen Versorgungsnetz“, erklärt Oehl. Und für eine verlässliche Stromanbindung entscheidend.

Eine Fahrspur der Otto-Hirsch-Brücken zwei Wochen lang gesperrt

Das ist an den Otto-Hirsch-Brücken aber nicht zu erkennen. Das Umspannwerk, zwischen den Straßen Am Mittel- und Am Ostkai, liegt hinter dichten Hecken verborgen. Dass sich in dem mehrstöckigen Gebäude das Zentrum der Stromversorgung für den Stuttgarter Hafen und große Teile der Oberen Neckarvororte verbirgt, ist für die täglich tausenden von Autofahrern auf den Otto-Hirsch-Brücken nicht ersichtlich. Daher müssen nun in einem ersten Schritt die Grünflächen gerodet und der Wildwuchs entfernt werden, um die neuen Leitungen um das Gebäude herum verlegen zu können.

Das hat Auswirkungen auf den Verkehr: Ab dem 30. Januar muss eine Fahrspur auf den Otto-Hirsch-Brücken von Obertürkheim in Richtung Hedelfingen für zwei Wochen gesperrt werden – wohlwissend, dass dies zu Staus auf der viel befahrenen Verbindungsstraße über den Neckar und die B10 führen kann. „Das ist nie schön, aber unablässig für eine gute Infrastruktur“, bittet Oehl um Verständnis. Im Anschluss beginnen dann die eigentlichen Arbeiten am Gebäude, die aber keine weiteren Auswirkungen auf den Verkehr haben sollen. Und auch Versorgungsunterbrechungen seien nicht zu erwarten.

Gewappnet für zukünftige Herausforderungen

Für sieben Millionen Euro erneuert die Stuttgart Netze GmbH die Mittelspannungsanlage des Umspannwerks. „Somit erhöhen wir die zukünftige Versorgungssicherheit im Industriegebiet Hafen sowie den umliegenden Stadtbezirken. Die Strominfrastruktur wird für zukünftige Herausforderungen fit gemacht“, betont Oehl. Der Umbau soll sich voraussichtlich von Mitte 2023 bis 2026 erstrecken. Im Anschluss soll in Absprache mit dem Gartenbauamt die Außenanlage neu begrünt werden.