Die Stuttgarter Gemeinderatsfraktionen von CDU und SÖS/Linke-plus kritisieren die Pläne für das neue Stadtquartier in Bad Cannstatt als unzureichend. Muss sich die Stadtverwaltung dem Ruf nach größeren Flächen für Sport, Spiel und Ganztag beugen?
Stuttgart - Gegen die Pläne der Stadtverwaltung für das neue Quartier Neckarpark formiert sich erneut Kritik. CDU und SÖS/Linke-plus verlangen jetzt per Anträgen Nachbesserungen. Beide Gemeinderatsfraktionen fordern beim Raumprogramm für das geplante Bildungshaus eine zweiteilige statt einer einteiligen Sporthalle, zusätzlich zu dem Gymnastikraum. SÖS/Linke-plus verlangt zudem, dass das Baufeld Q10 weder aufgeteilt noch verkauft wird.
Die CDU begründet ihren Vorstoß zum einen mit der unzureichenden Bedarfsdeckung bei Hallensportflächen – die liege stadtweit bei 75 Prozent, in Bad Cannstatt sogar nur bei 65 Prozent. Zum anderen sollen im Neckarpark Wohnungen gebaut werden – und zwar deutlich mehr als ursprünglich geplant. „Damit“, so argumentiert die CDU, „werden auch die Angebote der Sportvereine mehr nachgefragt werden, was wiederum den Bedarf an Turn- und Sporthallen erhöht“. Dazu beitragen werde voraussichtlich auch die Einführung der Kinder-Sport-Karte, die auf Antrag der CDU im Doppelhaushalt beschlossen worden sei.
SÖS/Linke-plus verlangen „die optimale Infrastruktur“ für Bildungshaus, Spiel und Sport
Auch SÖS/Linke-plus verweisen auf den Mangel an Sportflächen in dem Bezirk. Dass Stuttgarter Vereine Mitglieder abweisen müssten, da nicht genug Flächen vorhanden seien, sei ein unhaltbarer Zustand.
Doch die Fraktionsgemeinschaft geht in ihrem Antrag noch weiter und fordert, dass das Baufeld Q10 nicht aufgeteilt werde, sondern in städtischer Hand bleiben solle. Auf diesem Baufeld ist das Bildungshaus Neckarpark geplant. Auch dieses solle, da es einem modernen pädagogischen Konzept folge, „die optimale Infrastruktur bekommen“. Dazu gehören SÖS/Linke-plus zufolge neben Ruheräumen für Inklusion auch ausreichend Flächen für Spiel, Sport und Ganztag – dabei solle der Bedarf des ganzen Quartiers mitgedacht werden. Bereits im Schulbeirat hätten die Sachverständigen darauf hingewiesen, dass die Verwaltung den Ganztag falsch berechnet habe.
Im Technikausschuss hatte Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) darauf hingewiesen, dass der Südteil von Q10 mindestens 21 Meter hoch bebaut werden müsse, als Lärmschutz für die Wohnungen. Am 20. Februar berät der Technikausschuss erneut.