Foto: Entwurf: Milla und Partner

Es gibt Lob für die Öffnung des Neuen Schlosses zu einem Bürgerschloss, aber es hagelt auch harsche Kritik.  

Stuttgart - Das Neue Schloss, bislang für Ministeriumsbüros und Repräsentationszwecke der Landesregierung genutzt, künftig als ein offen zugängliches Bürgerschloss – diese Idee des Stuttgarter Kommunikationsgestalters Johannes Milla erntet nicht überall Applaus. Bei einer Podiumsdiskussion des Württembergischen Kunstvereins kam aus der Ecke der Kulturschaffenden Gegenwind. Jean-Baptiste Joly, Leiter der Akademie Schloss Solitude, kanzelte die Vorstellung Millas, im Schloss eine Art Politiklabor zur Zukunft des Landes zu etablieren, ab. „Das ist doch nur ein spielerischer Umgang mit pseudopolitischen Themeninhalten. Wir wollen aber eine Verstärkung der Kultur haben“, sagte Joly am Montagabend. 

Die Diskussion war angesetzt worden, nachdem bekannt geworden war, dass während der Sanierung des Landtagsgebäudes der Altbau des Kunstvereins für zweieinhalb Jahre zum Ausweichquartier für Plenarsitzungen werden soll. Mehrere Kunstausstellungen fallen deshalb aus. Milla berichtete von positiven Reaktionen während eines Treffens mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, wonach der Mittelbau des Schlosses für die Öffentlichkeit zugänglicher werden könnte. „Auch ich könnte mir ein Bürgerschlösschen als Auftakt vorstellen“, sagte Brigitte Lösch, die Landtagsvizepräsidentin der Grünen. Denkbar wäre, die Stabsstelle für Bürgerbeteiligung dort anzusiedeln. Aus dem Publikum wurde darauf verwiesen, dass dem inneren Stadtbezirk noch immer ein Bürgerhaus fehle.

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