Eine Hotel-Kette aus Regensburg plant einen Standort im Plieninger Gewerbegebiet Entenäcker. Der Vertrag sei bereits unter Dach und Fach, die Stadt hat den Bau des Hotels allerdings noch nicht genehmigt.
Plieningen - Reiner Bauch ist zuversichtlich: Anfang des Jahres 2014 wird das neue Hotel im Plieninger Gewerbegebiet Entenäcker eröffnen. Bauch ist der Geschäftsführer der Star Inn Hotels Deutschland GmbH. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Regensburg hat ein Grundstück gekauft, auf dem derzeit ein Autohändler Gebrauchtwagen feilbietet.
In dem geplanten Hotel nahe der Landesmesse und dem Stuttgarter Flughafen soll es nach den bisherigen Plänen 156 Zimmer geben. Auf den Bauplänen sieht das Gebäude aus wie ein liegendes E. Bauch geht davon aus, dass unter der Woche hauptsächlich Geschäftsreisende einchecken werden, am Wochenende Privatreisende. „Wir planen ein klassisches Drei-Sterne-Garni“, sagt Bauch. Sprich, es gibt nur Frühstück und Imbisse. So ist das an allen Standorten der noch recht jungen Hotel-Kette.
Bundesweit unterhält die Star Inn Hotels Deutschland GmbH aktuell sechs Gästehäuser – zum Beispiel in Karlsruhe und München – sowie drei in Salzburg und eines in Budapest. Die ersten Hotels sind 2005 eröffnet worden. Weitere sind geplant, darunter eben auch das in Plieningen. Im Jahr 2014 will das Unternehmen 16 Hotels weltweit betreiben.
Die Stadt hat Nachbesserungen gefordert
Die Entscheidung, in Plieningen zu bauen, ist während des vergangenen halben Jahres gefallen, sagt der Geschäftsführer Bauch. Fix und „mit getrockneter Tinte“ sei das Ansinnen seit zwei Monaten. Das Baurechtsamt hat die Unterlagen bereits geprüft – und Nachbesserungen gefordert. Es ging vor allem um die Höhe des Hotels und um die Parkmöglichkeiten. Der Architekt habe mittlerweile nachgebessert, sagt Bauch, die Unterlagen liegen wieder bei der Stuttgarter Verwaltung.
Das bestätigt Rainer Grund, der stellvertretende Leiter des Baurechtsamts. Weil die erste Variante des Baugesuchs gegen das geltende Planungsrecht verstoßen habe, seien die überarbeiteten Papiere zusätzlich an die Kollegen des Stadtplanungsamts versandt worden, so Grund. Ob und wann die Stadt der Star Inn Hotels GmbH die Baugenehmigung erteilt, ist unklar. Eine Aussage „wäre Wünschelrutengängerei“, sagt er.
Reiner Bauch zweifelt nicht daran, dass die Stadt Stuttgart das Bauprojekt genehmigen wird. Schließlich habe die Verwaltung ein Interesse daran, dass sich in den Entenäckern etwas tue. Verglichen mit dem Autoverkäufer, „ist ein Hotel immer noch die bessere Alternative“, sagt Bauch. Und für die Kette „ist das ein absoluter Topstandort“, sagt Bauch.
Anfangs haben sich die Grundstücke schleppend verkauft
Tatsächlich haben sich die städtischen Wirtschaftsförderer in der Vergangenheit bemüht, Unternehmen das Plieninger Gewerbegebiet schmackhaft zu machen. Es ist Mitte der neunziger Jahre erschlossen worden und fristete teils ein Schattendasein. Die Grundstücke im Süden des Filderbezirks haben sich anfangs nur schleppend verkauft. Das hat sich in jüngerer Zeit geändert. So wird neben dem Hotel ein Hightech-Unternehmen in die Entenäcker ziehen sowie ein Geschäftsmann, der besondere Fahrzeuge herausputzt.
Zu den Niedergelassenen gehören zurzeit unter anderem der städtische Wertstoffhof, ein Metallveredler, ein Messebauer, ein Versicherungsmakler, ein Gebraucht- sowie ein Neuwagenhändler und für Reisende ein Shuttleservice zum Flughafen Stuttgart.