Ein Getränke-Gutschein aufs Smartphone Foto: dapd

Mit einem neuen Web-Service kann man in den USA via Internet einen Drink ausgeben.

San Francisco - Wer schon einmal einem Freund einen virtuellen Gruß geschickt hat - zum Beispiel ein Bild von einem wunderschönen Cocktail, der hat sich vielleicht auch schön gewünscht, dass aus den Pixeln Realität werden möge. Das ist jetzt in den USA auch möglich, zumindest wenn es um einen Drink oder Cocktail geht.

Die Website Bartab ermöglicht es Freunden, die bei Facebook sind und ein Mobiltelefon haben, sich Gutscheine für einen Drink zuzuschicken, die dann bei bestimmten Lokalen eingelöst werden können. Absender und Empfänger kostet das je einen Dollar. Bartab ist der erste Dienst des Startups Webtab aus San Francisco, das "soziale Transaktionen" ermöglichen soll, wie Firmenchef Steve Johnson das nennt.

Webtab will dabei helfen, Dinge wie den Kauf eines Drinks im Internet in die Realität umzusetzen. Bartab gehört damit zur wachsenden Zahl von Unternehmen, die das virtuelle und reale Leben der Menschen zusammenbringen wollen. Dazu gehören Websites wie Groupon oder Foursquare, die es Geschäften erlauben, in ihrer Nähe Kunden zu finden und Angebote zu unterbreiten, zum Beispiel über Gruppenrabatte. Bartab kann seine Dienste derzeit in Kalifornien nur in San Francisco und Los Angeles und in New York anbieten. In den nächsten Monaten sollen aber 17 weitere Gebiete hinzukommen, verspricht Johnson, darunter die Großstädte Seattle, Atlanta und Houston.

Das Angebot scheint anzukommen

Und so funktioniert Bartab: Nachdem man sich angemeldet hat, sucht man sich über Bartab eine Bar und einen Drink aus. Dann überlegt man sich, wem man diesen Drink schenken könnte. Da Bartab zur Identifizierung Facebook nutzt, kann man in der Liste seiner Freunde in dem Kontaktnetzwerk suchen. Der gekaufte Drink taucht dann im Profil des Freundes auf. Der Empfänger muss sich auch noch bei Bartab anmelden und kann den Gutschein für den Drink dann innerhalb von drei Monaten einlösen. Wenn der Freund Bartab auf seinem Computer nutzt, dann weist er den Dienst an, ihm eine SMS auf das Handy zu schicken, wenn er auf dem Weg zur Bar ist. Wenn man dort angekommen ist, antwortet man auf diese SMS und bekommt dann einen Gutschein, der fünf Minuten gültig ist. Ein spezielles iPhone-App macht das ganze aber noch etwas einfacher.

Das Angebot scheint anzukommen. Bislang meldeten sich 30.000 Menschen bei Bartab an. "Ich dachte mir, jeder entwickelt irgendwelche kleinen Programme, die virtuelle Dinge erledigen. Warum machen wir nicht etwas, das reale Transaktionen auf Facebook bringt", erklärt Johnson. Webtab war zwar seine Idee, aber nicht Bartab. Der Dienst wurde ursprünglich von Studenten an der Universität von Arizona entwickelt und funktionierte nur in Phoenix und Scottsdale. Webtab übernahm dann Bartab Ende vergangenen Jahres, der Dienst wurde überarbeitet und im Mai neu gestartet. Johnson glaubt, dass von Bartab jeder profitiert: die Kunden, die Bars und auch Bartab. Das Unternehmen behält einen Dollar von jeder Transaktion. Die Bars entscheiden, welche Drinks sie in welchem Monat anbieten wollen und kommen so auf einfache Weise zu neuen Kunden. Und da Bartab auch die Daten bekommt, wer was trinkt, könnte das für Unternehmen aus dem Getränkebereich interessant sein, die ihre Werbung darauf ausrichten und Bars mit Sonderangeboten versorgen können. Bei Drinks ist für Johnson aber noch nicht Schluss. Er kann sich auch die Vermittlung von Kaffee und Essen in Restaurants vorstellen.

http://bartab.webtab.com