So soll die Einfahrt zum Bauhof einmal aussehen. Foto: HHL Architekten

In Pleidelsheim ist die Planung für den neuen Bauhof vorgestellt worden. Dabei kam es zu Diskussionen.

Pleidelsheim - Es ist ein Projekt, das schon seit einiger Zeit immer wieder aufpoppt in der Gemeinde. Pleidelsheim möchte einen neuen Bauhof bauen – auf einem Feld hinter den Tennisplätzen. Die Planungen dafür sind nun am Donnerstag in der Gemeinderatssitzung von Architekt Christoph Hüttel vorgestellt worden – dabei ließ er eine Bombe platzen. Denn: Der neue Bauhof soll rund 5,75 Millionen Euro kosten. „Ein ordentlicher Batzen“, wie er meinte, der sogar noch weiter ansteigen könnte. Denn die Preise für Rohstoffe hätten in den vergangenen Jahren enorm angezogen und könnten aktuell nur schwer geschätzt werden. „Teilweise werden Holz und Stahl zu Tagespreisen gehandelt. Da kann man einfach nicht richtig kalkulieren“, erklärte der Fachmann. „Wenn ich höre, was es kostet, dann kriege ich Bauchweh. Wenn es am Ende sogar sieben oder acht Millionen werden könnten, frage ich mich, ob wir uns das leisten können“, sagte WIR-Rätin Christel Staudenmaier. Etwas schlucken mussten bei dem Betrag alle – mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde den Planungen aber dennoch zugestimmt.

Nun sollen die Ausschreibungen recht flexibel erfolgen. „Sodass wir da dann später noch etwas jonglieren und auch mal Materialien tauschen können“, erklärte der Ludwigsburger Architekt. Geplant sind auf einer Fläche von 3600 Quadratmetern Fahrzeughallen, Räumlichkeiten für handwerkliche Tätigkeiten, ein Waschplatz, Containerstellplätze sowie Lagerflächen. Außerdem ist ein zweigeschossiger Sozialtrakt mit Büros, Umkleideräumen und einem Aufenthaltsraum angedacht.

Angedacht war ein Holzbau – das wird wohl nichts

Realisiert hätte man den Bau gerne als reinen Holzbau. „Davon sind wir aber wieder abgekommen beim Blick auf die Holzmarktpreise“, so Hüttel. Nun soll es eine Kombination aus Holz-, Stahl und Beton-Sandwichelementen werden. „Wir werden aber schauen, dass sich das Gebäude gut in die Umgebung einpasst“, versprach er den Räten und verwies auf einen vergleichbaren Bau in Gemmrigheim, den man vor acht Jahren realisiert hatte. Damals betrugen die Kosten 3,1 Millionen Euro. „Die Kostensteigerung ist also enorm. Wir können beim ein oder anderen aber schauen, ob wir noch etwas streichen können am Ende“, versprach er. Davon hielten die meisten Räte aber nichts.

Kleiner Zwist zwischen einem Rat und dem Bürgermeister

„Wir fangen jetzt schon an zu streichen, bevor es überhaupt losgeht. Das finde ich nicht gut. Ich würde nichts streichen. Ich finde die Pläne sehr gelungen. Die Bauhofmitarbeiter haben in den vergangenen Jahren sehr ärmlich gehaust. Wir sollten froh sein, dass sie jetzt endlich mal wieder richtig arbeiten können“, fand CDU-Mann Frank Breuer deutliche Worte. Gar nicht mitgehen konnte damit WIR-Rat Albrecht Reuther, der gleich einen ganzen Fragenkatalog auspackte und nichts von Extra-Räumen für Gärtnerei oder Wasserwerk hielt. Als Bürgermeister Ralf Trettner ihm daraufhin nur Teile und nicht alles im Detail erklärte, platzte Reuther richtig der Kragen. Er monierte die Kurzfristigkeit, mit der man nun alles beschließen solle, und gab an, dass er gerne noch einmal darüber gesprochen hätte, so aber gegen die Pläne stimmen würde. Was wiederum Ralf Trettner zu ein, zwei schnippischen Aussagen verleitete, ehe wieder Ruhe einkehrte.