Erste Pläne des spektakulären Brückenschlags wurden nun vorgestellt. Insgesamt müssen 260 Meter überbrückt werden.
Remseck am Neckar - Die Herausforderungen seien nicht ohne, sagt Brückenbauexperte Andreas Keil vom Stuttgarter Ingenieurbüro sbp (Schlaich, Bergermann, Partner). Nicht nur den Neckar muss die Westrandbrücke überqueren, sondern auch einen Fuß- und Radweg, die Stadtbahnstrecke, die Landesstraße 1100 und die Meslay-Du-Maine-Straße. In Zahlen: 260 Meter gilt es zu überbrücken, und das wegen der Stadtbahn teils in einer Höhe von zwölf Metern. Wie kann das geschehen?
Letztlich mit zwei Brücken, erläuterte Keil bei der Einwohnerversammlung der Stadt Remseck (Kreis Ludwigsburg). Ein kleineres Bauwerk soll die Meslay-Du-Maine-Straße überspannen. Es wird dann über einen noch aufzuschüttenden Damm mit der großen Westrandbrücke verbunden, die 190 Meter messen und über einen Wall bis zur Fellbacher Straße verlängert wird.
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Die Westrandbrücke, für deren Bau sich bei einem Bürgerentscheid eine Mehrheit ausgesprochen hat, ist einer der zentralen Bausteine für die Neue Mitte in Remseck. Sie soll die vorhandene Querung, die Neckarrems mit Neckargröningen verbindet und über die täglich gut 35 000 Fahrzeuge rollen, ersetzen. Zwischen altem und neuem Bauwerk entsteht Teil 2 der Neuen Mitte mit Wohnungen, Ladenlokalen und Büros. Teil 1 – Rathaus, Stadthalle und Kubus mit Stadtbücherei – ist bereits fertiggestellt.
Zwölf Millionen Euro kostet die Brücke
Als „gelungene Mischung aus guter Gestaltung und Wirtschaftlichkeit“ bezeichnete Keil die Pläne. Auf hohe Bögen oder lange Masten wird verzichtet, um das Landschaftsbild nicht zu sehr zu stören. Eine Balkenbrücke mit y-förmigen Stützen ist vorgesehen, das Geländer wird mit Fangseilen verstärkt, damit Fahrzeuge bei Unfällen nicht in den Neckar stürzen. Das Regierungspräsidium, so Keil, habe die Pläne für gut befunden.
Rund zwölf Millionen Euro werden die beiden Brückenbauwerke kosten. Der Baubeginn sei frühestens in sechs bis acht Jahren, so Baubürgermeisterin Birgit Priebe in der Einwohnerversammlung. Eine Lärmschutzwand sei nicht vorgesehen, erläuterte sie auf Nachfrage aus der Bürgerschaft. Um die Bewohner der Neuen Mitte vor den von der Straße ausgehenden Geräuschen zu bewahren, sollen die Wohnhäuser entsprechend ausgerichtet und mit Lärmschutz versehen werden. Die alte, aus dem Jahr 1952 stammende Neckarbrücke wird später Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stehen.