Im Internet zeigt die Karl-Schlecht-Stiftung einen Gebäudeentwurf für die neue Musikschule und den gewünschten Standort im Luftbild. Foto: Norbert J. Leven

Die neue Musikschule wird am 4. November erstmals öffentlich im Gemeinderat behandelt. Sie soll auf einer Wiese zwischen der Rundsporthalle und der Fleinsbach-Realschule in Bernhausen gebaut werden.

Bernhausen - Die Filderstädter Stadtverwaltung erhofft sich am Montag ein klares Signal vom Gemeinderat. Es geht um den Grundsatzbeschluss für ein Bauprojekt im Wert von mehreren Millionen Euro. Dieses wird der Stadt sogar geschenkt: Die Rede ist vom neuen Musikschulzentrum, das die Karl-Schlecht-Stiftung (KSG) in Bernhausen bauen will.

Vor einigen Monaten hat die Stiftung des Gründers der Firma Putzmeister bereits ihren favorisierten Standort für das Projekt „Filum“ genannt (wir berichteten). Am Montag wird auch die Stadtverwaltung dem Gemeinderat vorschlagen, die neue Musikschule auf der Wiesenfläche zwischen der Rundsporthalle und der Fleinsbach-Realschule zu errichten.

Zehn Millionen Euro Kapitaleinsatz

Das Raumkonzept des Neubaus sieht 19 Unterrichtsräume vor, dazu Verwaltungsbüros, einen Arbeitsplatz für die Musiklehrer, einen 180 Quadratmeter großen Vortrags- und Übungsraum, ein Foyer mit Cafeteria, ein Kooperationsraum für Schulprojekte, fünf Übungskabinen und einen speziellen Raum für die elementare Musikerziehung der Ein- bis Sechsjährigen. Als Investitionssumme hatte die KSG zunächst 15 Millionen Euro angegeben, mittlerweile ist laut ihrer Internetseite ein Kapitaleinsatz von zehn Millionen Euro eingeplant. Zusätzlich kündigt der Investor jährliche Zuwendungen von rund 300 000 Euro an.

Abgesehen von Raumkonzept und inhaltlicher Konzeption steht das Projekt „Filum“ noch am Anfang der Planungen. Wenn der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vorliegt, dann kann laut Erstem Bürgermeister Andreas Koch eine Vorentwurfsplanung erstellt werden. „Im ersten Quartal 2014 werden wir Konkreteres auf dem Tisch haben“, sagt er auf Anfrage.

Seitens des Gemeinderats ist mit einer klaren Zustimmung zu rechnen. Die Mandatsträger wollen das Geschenk der KSG gerne annehmen. „Da wird es ein großes Ja geben“, schätzt Johannes Jauch, Fraktionschef der FDP. „Die Stadt hätte sowieso irgendwann investieren müssen, was die Musikschule angeht“, sagt die Vorsitzende der Fraktion Grüne/FFL, Catherine Kalarrytou, vor dem Hintergrund, dass es im bisherigen Musikschulgebäude an der Fröbelstraße zu wenig Platz und zu wenig geeignete Unterrichtsräume gibt.

Zustimmung unter gewissen Vorgaben

Die Fraktionen befürworten auch den vorgesehenen Standort für die neue Musikschule. „Im Prinzip können wir es uns dort gut vorstellen – unter gewissen Vorgaben“, meint CDU-Fraktionschef Christoph Traub. Gewünscht wird, dass der Neubau die Erweiterungsmöglichkeiten des benachbarten Schulzentrums nicht verbaut.

„Es gab immer mal wieder die Diskussion, ob die neue Musikschule einer Schulentwicklung im Weg stehen würde“, erklärt Stefan Hermann, Fraktionssprecher der Freien Wähler. Laut Kalarrytou ist diesbezüglich vor allem bei der Gotthard-Müller-Schule die Verunsicherung groß. „Eltern haben uns ein Schreiben geschickt“, erzählt sie. Grüne/FFL wollen in der Gemeinderatssitzung deshalb bekräftigt haben, dass „Filum“ einer möglichen Schulerweiterung, zum Beispiel für einen Ganztagesbetrieb, nicht im Weg steht.

Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Bauer verlangt nach einer Klärung, in welchem Bereich des Grundstücks der Bau vorgesehen ist. „Die Verwaltung soll das räumlich darstellen“, sagt Bauer. Dem wird die Verwaltung laut Koch nachkommen. „Wir werden in der Sitzung nachweisen, dass noch eine weitere Entwicklung auf dem Grundstück möglich ist“, sagt er.