Die Kita am Killesberg nimmt Form an. Bei einem Infoabend zeigen die Besucher Interesse, äußern aber auch Bedenken.

S-Nord - Knapp hundert Besucher sind am vergangenen Montagabend ins Gemeindezentrum der Brenzkirche gekommen. Darunter waren junge Paare und Schwangere, Eltern hatten Kleinkinder und Neugeborene mitgebracht. Anlass war ein Informationsabend zur neuen ökumenischen Kindertagesstätte, ein Gemeinschaftsprojekt der evangelischen und katholischen Kirche, die im Neubaugebiet Think K am Killesberg eingerichtet wird. Informiert wurde über den Baufortschritt, den Stand der Planungen sowie über die Aufnahmekriterien und weitere Eckdaten der Einrichtung an der Stresemannstraße.

Im Moment wird noch gebaut, im ersten Quartal 2013 soll das Gebäude fertiggestellt sein. Darüber informierte Birgit Greuter, zuständig für Presse und Kommunikation bei Fürst Developments. Die Räumlichkeiten der Kindertagesstätte hat das bekannte Architekturbüro David Chipperfield Architects geplant. Ungewöhnlich dabei: Die Räume im zweistöckigen Gebäude haben eine Höhe von 3,50 Meter. Der Innenbereich hat mit seinen knapp 1300 Quadratmetern beinahe die gleiche Fläche wie der Außenbereich. Zusätzlich hat die Kindertagesstätte einen direkten Zugang zum Höhenpark Killesberg.

Für die Kleinen braucht es Plätze zum Schlafen

Wie die Raumaufteilung letztlich aussehen soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Jörg Schulze-Gronemeyer von der evangelischen Kirchenpflege Stuttgart, Abteilung Jugend und Soziales, bestätigte am Montagabend, dass derzeit noch umgeplant werde. Da sehr kleine Kinder von null Jahren an aufgenommen würden, brauche die Einrichtung Plätze zum Wickeln sowie zum Schlafen. Aus diesem Grund konnte Schulze-Gronemeyer noch keinen genauen Grundriss vorlegen. Sobald aber die Pläne fertiggestellt seien, sollen diese vorab eingesehen werden können, sagte er.

Sicher aber ist, dass die Gruppen der Drei- bis Sechsjährigen im Erdgeschoss untergebracht werden, in dem die Kinder einen direkten Zugang zum Außenbereich haben. Die kleinen, bis zu drei Jahre alten Kinder spielen im ersten Stock. Jede Gruppe soll einen eigenen Raum sowie eigene Betreuer bekommen, dreißig Betreuer sind insgesamt eingeplant. Die Einrichtungsleiterin ist mit Joke Vonk-Slomka schon gefunden. Weitere Bewerbungen für Gruppenleitungen und Betreuerinnen und Betreuer laufen im Moment.

Zwei Kindergärten im Norden schließen

Die Kindertagesstätte soll zwischen sieben und 17 Uhr geöffnet haben, dazu sind 23 Schließtage im Jahr, 15 davon in den Sommerferien, vorgesehen. Insgesamt gibt es Platz für fünfzig bis zu drei Jahre alte sowie sechzig Plätze für drei- bis sechsjährige Kinder. Für neuangemeldete Kinder wird es aber weniger Plätze geben. Grund dafür ist, dass mit der Eröffnung der Kita am Killesberg zwei Kindergärten schließen, und zwar der Weissenhof-Kindergarten sowie der Kindergarten Postdörfle. Die Kinder, die sich in den dortigen Gruppen befinden, bekommen einen Platz in der neuen Kita angeboten – damit schrumpft das Platzangebot für Neuaufnahmen von 110 Plätzen auf voraussichtlich um die siebzig.

Ein Umstand, der Ärger unter den anwesenden Besuchern auslöste, da sich so die jetzt schon geringen Chancen auf einen Platz weiter verschlechtern. Bevorzugt werden Bewerbungen von Eltern, die im Einzugsgebiet der Kita wohnen oder deren Arbeitsplatz sich dort befindet. Welche Kinder aufgenommen werden, wird Ende Oktober entschieden.

Weitere Bedenken äußerten die Besucher wegen der Parkplätze. Die Kurzzeitparkplätze, die vor der Kindertagesstätte eingerichtet werden, seien nicht ausreichend, die Tiefgarage darunter, auf die Birgit Greuter verweist, kostet Gebühren. „Bis zur Eröffnung wird die Frage geklärt sein. Da wird sich in der Planung noch etwas tun“, versicherte sie den Besuchern.