Bei der ersten Hauptversammlung des Circolo wurde am Sonntag auch mit Bürgermeister Singer (2.v.r.) über einen Vereinheimneubau in Kombination mit einem neuen Jugendhaus diskutiert. Foto: Thomas Krämer

Der Verein Circolo Arces hofft auf einen Klubheim-Neubau gemeinsam mit dem Jugendhaus. Bürgermeister Singer tendiert zu einer anderen Lösung.

Steinenbronn - Gleich drei wichtige Punkte standen auf der Tagesordnung bei der Hauptversammlung des Circolo Arcesin Steinenbronn: die Wahl des Vorstands, der Umgang mit den Jugendlichen aus dem Jugendhaus, die beim Circolo ein vorübergehendes Domizil gefunden haben, und der Neubau des Vereinsheims.

Die beiden letzten Punkte hängen zusammen. Denn noch immer gibt es die Option eines gemeinsamen Neubaus des wegen Baumängeln geschlossenen Jugendhauses und dem Circolo-Vereinsheim an der Karlstraße. Auch dieses ist deutlich in die Jahre gekommen.

Der Technische Ausschuss des Gemeinderats wird sich Mitte März mit dem Jugendhaus an der Stuttgarter Straße befassen, kündigte Bürgermeister Johann Singer bei der Jahreshauptversammlung des Circolo ARCES an. „Ich rechne mit Umbaukosten in Höhe zwischen 60 000 und 80 000 Euro“, sagte der Rathauschef. Das liege deutlich unter den Kosten für einen Neubau, lässt Singer seine Präferenz durchblicken. Er geht davon aus, dass im April oder Mai der Gemeinderat über diesen Punkt entscheiden werde.

15 Prozent Zuschuss für den Circolo

Giovanni Sena hat dazu eine andere Meinung. „Ich würde einen gemeinsamen Neubau bevorzugen“, so der Gemeinderat, der seit Sonntag auch Vorstandsmitglied des Circolo ist. Unabhängig von der Entscheidung des Gemeinderats hofft er auf einen Baubeginn im Sommer. Er geht von rund 100 000 Euro Baukosten aus. Man wolle viel Eigenleistung erbringen.

Bezahlt werden müsste das neue Gebäude, für das es bereits erste Pläne gibt, vom Verein selbst. Singer sagte gemäß den Förderrichtlinien der Gemeinde 15 Prozent Zuschuss zu. Das für den Neubau vorgesehene Gelände zwischen altem Sportplatz und dem jetzigen Vereinsheim sei jedoch eine aufgeschüttete Fläche. „Deshalb muss das Areal auf Standfestigkeit und Altlasten untersucht werden“, kündigte er an.

Wie beim Vereinsheim des Circolo waren auch am Jugendhaus deutliche Baumängel entdeckt worden, weshalb dieses Knall auf Fall im Herbst geschlossen worden war (wir berichteten). Mittlerweile dürfen die Jugendlichen das Circolo-Heim nutzen, wobei es jedoch zu Problemen gekommen war, die mal als massiv, mal als weniger gravierend geschildert werden. Es ging unter anderem um Müll, Alkohol und mitgebrachte Getränke. „Die Probleme sind jetzt so gut wie weg“, sagt Sena.

Fremdgetränke sind tabu

Das ist auch ein Verdienst des Sozialarbeiters Carmelo Marino, der von der Gemeinde eingeschaltet wurde, nachdem der Verein, so Sena, anfangs mit den Jugendlichen allein gelassen worden war. Nachdem nach der Schließung des Jugendhauses rund ein Dutzend junge Leute das Circolo-Heim genutzt hatten, wird es nun an sechs Abenden in der Woche von rund 20 Jugendlichen besucht, wie Marino sagt. „Alles in allem 30 Jugendliche haben Regeln über ihr Verhalten hier im Haus erarbeitet und unterschrieben“, ergänzt er. Demnach sind unter anderem Fremdgetränke tabu und der Abfall wird selbst weggeräumt. „Wer dagegen verstößt, muss Thekendienst oder Putzdienst machen“, sagt Carmelo Marino, auch Hausverbot drohe. Sowohl Bürgermeister Singer als auch Marino dankten dem Verein, dass die Jugendlichen das Klubheim nutzen dürfen. „Der Circolo tut alles, damit sich die jungen Leute hier wohlfühlen“, so der Sozialarbeiter, der dem Verein auch privat verbunden ist.

Zu Beginn der Hauptversammlung – der ersten des Circolo – war ein neuer Vorstand gewählt worden. Vereinsvorsitzender wurde bei einer Blockabstimmung mit 34 Ja- und zwei Nein-Stimmen Stefano Balletta. In das Amt des Zweiten Vorsitzenden wurde Gioachino Lo’Giudice gewählt und der Gemeinderat Giovanni Sena ist nun Dritter Vorsitzender.