Für viele sind es einfach Schuhe, für Sammler aber begehrte Objekte: Für die Neuauflage des Sneaker-Schuhs Modell Diadora V7000 ist einer von ihnen extra aus Karlsruhe angereist - obwohl er das Modell schon einmal vor 25 Jahren gekauft hat.
Stuttgart - Olaf Nordwich grinst über das ganze Gesicht. "Endlich habe ich ihn wieder", sagt er und hält den Sneaker-Schuh Modell Diadora V7000 stolz in den Händen. Der 47-jährige Projektmanager aus Karlsruhe ist am Freitagabend extra zum Release des Schuhs im Sneaker-Fachgeschäft Suppa in der Paulinenstraße angereist. Und ein ganz besonderer Gast; denn das Modell wurde nach 25 Jahren wieder neu aufgelegt, Nordwich ist der einzige der etwa 50 anwesenden Schuhsammler, der das Original bis heute besitzt - eingemottet bei der Mutter in Norddeutschland. "Damals, als ich bei der Bundeswehr war, habe ich mir den Schuh zum Joggen gekauft", sagt Nordwich.
130 Euro hat er sich das Paar kosten lassen, von dem weltweit nur 800 Stück produziert wurden. Suppa hat insgesamt 17 Exemplare bekommen, die Interessenten haben sich zuvor in eine Liste eingetragen, damit es keinen Streit gibt, falls jemand leer ausgeht.
Nostalgie in der Sammlerszene
Nostalgie ist es, was die Sammlerszene verbindet. Die meisten Schuhe bei Suppa sind Neuauflagen alter Klassiker, die damals eher als zweckmäßige Sportschuhe gehandelt wurden. Heute sind sie gefragte Sammlerstücke, modische Accessoires für den Mann. Dass der Hype bei Frauen weniger angekommen ist, hat einen simplen Grund: Die meisten Sneaker werden nicht kleiner als Schuhgröße 40 produziert und passen vielen Damen damit einfach nicht.
Dass der Schuhtick auch bei Männern ausufern kann, zeigen die schieren Stückzahlen, die die Schuhschränke der Sammler zieren. Nordwich hat mit etwa 100 Turnschuhpaaren verglichen mit anderen Sammlern nicht auffällig viele Sammlerstücke, einige besitzen die vielfache Menge.
Im Alltag getragen werden die Schuhe eher nicht. "Nur zu besonderen Anlässen", sagt Nordwich. Wie zu einem Schuh-Release zum Beispiel. Nordwich zeigt auf seine Füße. Dort trägt er die Diadora Modell Kith. "Ein Kollabo-Schuh, der gemeinsam mit einem Modeladen in den USA produziert wurde und den es auch nur ein paar hundert Mal gibt", sagt Nordwich.