Der SC Freiburg um Kapitän Christian Günter (links) – hier gegen den Ex-Stuttgart Asano – hat seine Negativlauf in der Bundesliga gestoppt. Foto: dpa/David Inderlied

Der SC Freiburg kann auch in der Bundesliga noch gewinnen. Die Breisgauer siegen beim VfL Bochum. Nun hat der SCF die Chance, in London etwas Großes zu schaffen.

Der SC Freiburg hat seine Sieglos-Serie in der Fußball-Bundesliga beendet und sich vier Tage vor einer historischen Chance in der Europa League einen weiteren Ego-Schub geholt. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich gewann beim VfL Bochum am Sonntag mit 2:1 (1:0). Für Freiburg war es der erste dreifache Punktgewinn in der Liga nach zuvor sechs Partien ohne Sieg.

Maximilian Eggestein (36. Minute) und Michael Gregoritsch (53.) erzielten die Tore für den SC und sorgten für die dritte Bochumer Niederlage nacheinander. Der Revierclub ist Tabellen-15., hat aber noch einen recht beruhigenden Vorsprung von sieben Punkten auf den Relegationsplatz. Für den VfL traf Verteidiger Ivan Ordets (62.).

In der Europa League winkt das Viertelfinale

Freiburg liegt mit 33 Punkten im Tabellenmittelfeld und will am Donnerstag bei West Ham United in London erstmals in der Vereinsgeschichte in ein europäisches Viertelfinale einziehen. Das Achtelfinalhinspiel gegen den englischen Erstligisten hatten die Breisgauer zu Hause mit 1:0 gewonnen.

„Wir dürfen uns nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen“, sagte SC-Trainer Christian Streich vor der Partie bei DAZN. Und einen solchen bekamen die 25 594 Zuschauer im Ruhrstadion zu Beginn auch nicht zu sehen, Freiburger Spielkontrolle allerdings ebenso nicht.

Die Partie blieb zunächst auf sehr überschaubarem Niveau. Fehlpässe und andere Ungenauigkeiten prägten das Geschehen. Ein Distanzschuss von Bochums Verteidiger Keven Schlotterbeck, den Freiburgs Torwart Noah Atubolu zur Ecke lenkte, war die gefährlichste Torchance in den ersten 35 Minuten. In Tornähe war zeitweise so wenig los, dass Tauben dort in Ruhe nach Nahrung suchen konnten.

Entsprechend unzufrieden wirkte Streich mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Immer wieder versuchte der 58-Jährige, mit lauten Ansagen und Gesten korrigierend auf das Spiel der Freiburger einzuwirken. Nach vorne ging trotzdem nicht viel. Die Führung der Gäste fiel quasi aus dem Nichts.

Hitzige Schlussphase – Bochum drängt auf den Ausgleich

Eine Flanke von der rechten Seite legte Gregoritsch per Kopf auf Eggestein ab und der Mittelfeldspieler traf mit der ersten wirklichen Freiburger Chance zur Führung. Kurz darauf hatte der SCF Glück: Einen Armeinsatz von Matthias Ginter im Strafraum gegen Bochums Stürmer Moritz Broschinski bewertete Schiedsrichter Marco Fritz nicht als Foul.

Die Partie wurde nun hitziger. Fritz und der vierte Offizielle Sören Storks hatten mehrmals Mühe, die aufgeregten Gemüter auf dem Platz und vor den Ersatzbänken zu beruhigen. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs verfehlte Kevin Stöger mit einem nicht gut platzierten Kopfball aus aussichtsreicher Position den Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel bestrafte Freiburg das. Ritsu Doan flankte auf Gregoritsch und der völlig alleingelassene Mittelstürmer erzielte ziemlich einfach das zweite Tor für die Gäste. Bochum gab jedoch nicht auf. Nach einer Ecke gelang Ordets sehenswert per Kopf der Anschlusstreffer. Bochum drängte nun auf den Ausgleich. Der zweite Treffer gelang den Gastgebern trotz einiger Abschlüsse jedoch nicht mehr – auch wenn VfL-Keeper Manuel Riemann mitstürmte.