Seen können in vielen verschiedenen Farben leuchten. Doch lila schimmern sie eher selten. Unter bestimmten Bedingungen kommt es aber vor, wie ein bayerischer Weiher gerade eindruckvoll beweist.
Ein in Lilatönen gefärbter See ist aktuell die Attraktion im Ostallgäu. Der Gipsbruchweiher bei Füssen im Faulenbacher Tal wird durch Bakterien verfärbt. Das Schauspiel ist meist nur im Abstand mehrerer Jahre zu sehen. Zuletzt war der Weiher im 2020 durch sogenannte Purpurbakterien verfärbt.
Dauer des Naturschauspiels nicht vorhersehbar
Voraussetzung für das Auftreten der Bakterien sei, dass wenig Sauerstoff und Schwefel im Wasser sei, erklärt der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Kempten, Karl Schindele, am Mittwoch (3. April).
„Die Bakterien sind normalerweise weiter unten in den Gewässern, da sieht man sie nicht.“ Unter bestimmten Bedingungen kämen sie an die Oberfläche. Temperatur, Wind und Lichteinfall würden die Verfärbung beeinflussen. Insofern sei auch nicht vorhersehbar, wie lange das Naturschauspiel zu sehen ist.
Keine Gesundheitsgefährdung durch Bakterien
Etliche Interessierte hatten sich in den vergangenen Tagen bereits auf den Weg zu dem See gemacht. Eine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier sieht Schindele nicht. Im Gegensatz zu Blaualgen, die auch immer wieder in Seen entstehen, bildeten die Purpurbakterien keine Gifte, erklärte Schindele.
Derzeit würde wohl auch niemand in den Weiher zum Baden gehen, da keine Saison sei und das Wasser nach Schwefel stinke. Er geht auch nicht davon aus, dass Hunde, die gerne aus Gewässern trinken, krank werden können. „Das Wasser mögen die natürlich auch nicht.“