Muren entstehen bei heftigen Niederschlägen vor allem an Berghängen. Foto: imago images/imagebroker

Bei den Unwettern der vergangenen Tage haben vor allem in Bayern Murenabgänge für Verwüstung gesorgt. Aber was ist eigentlich eine Mure? Wir erklären, was dahinter steckt und wie das Phänomen entsteht.

Stuttgart - In den vergangenen Tagen haben Starkregen und Hochwasser einige Orte in Westdeutschland verwüstet. Am Samstag suchte das Unwetter aber auch Teile von Bayern heim, wie das Berchtesgadener Land und Passau, und sorgte dort für Zerstörung. Vor allem in bergigen Gebieten kam es dabei in Bayern zu Murenabgängen – diese sind nicht ungefährlich. Wir erklären, was eine Mure eigentlich ist und wie das zerstörerische Naturphänomen entsteht.

Muren werden auch als Schlammlawinen oder Erdrutsche bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Strom aus Wasser und festen Materialien wie Erde, Holz oder Gesteine. Muren treten vor allem in hügeligem Gelände und in den Bergen auf: Bei ihrem Abgang ins Tal bewegen sie sich oft in Bachläufen oder bahnen sich einen eigenen Weg. Die Schlammlawinen können dabei eine Geschwindigkeit von mehr als 50 Kilometer pro Stunde erreichen. Außerdem steckt hinter den Muren viel Kraft, die zur Zerstörung von Straßen und Gebäuden führen kann.

Wie entsteht eine Mure?

Die Schlammlawine entsteht im Sommer vor allem durch starke Niederschläge. Das Wasser weicht dabei den Erdboden auf. Damit sich eine Mure bilden kann, muss das an einem steilen Hang passieren, an dem es nur wenig Vegetation gibt und sich viel Geröll und anderes Material angesammelt hat. Der Regen löst dort schließlich den Boden vom Untergrund ab und dieser stürzt zusammen mit dem Wasser und dem Schutt als Schlammlawine in das Tal. Erst dort kommt die Mure aufgrund der geringen Steigung dann wieder zum Stehen.

Aber auch im Tal können Murenabgänge auftreten. Die Schlammlawine entsteht dabei an einem steilen Bergbach bei starkem Niederschlag: Die Kante des Ufers bricht ab und die Mure reißt Geröll, Holz und Schlamm mit in das Tal.