Der Nationalpark Nordschwarzwald hat jetzt ein Gremium. Foto: dpa

Ob die CDU jetzt mit dem Nationalpark versöhnt ist? Zwei wichtige Posten an der Spitze des grün-roten Naturschutzprojektes im Nordschwarzwald sind mit Schwarzen besetzt.

Ob die CDU jetzt mit dem Nationalpark versöhnt ist? Zwei wichtige Posten an der Spitze des grün-roten Naturschutzprojektes im Nordschwarzwald sind mit Schwarzen besetzt.

Seebach - Ausgerechnet mit zwei CDU-Mitgliedern an der Spitze hat der Nationalparkrat Nordschwarzwald am Donnerstag seine Arbeit aufgenommen. Das 24-köpfige Gremium ist zu gleichen Teilen aus Vertretern der Region und des Landes besetzt. Die kommunale Seite darf den Vorsitzenden stellen und wählte einstimmig den Freudenstädter Landrat Klaus Michael Rückert (CDU). Als Stellvertreter bestimmte das Land den Forstwissenschaftler Thomas Waldenspuhl, der seit dem 1. Januar gemeinsam mit dem Biologen Wolfgang Schlund die Verwaltung des Nationalparks führt.

Waldenspuhl ist CDU-Stadtrat in Hausach (Ortenaukreis), womit der Nationalparkrat nun von zwei CDU-Mitgliedern geführt wird. Uns das, obwohl die Union das grün-rote Naturschutzprojekt im Landtag bis zuletzt kritisiert und bekämpft hat.

Bonde lobt Möglichkeit der Mitbestimmung

Naturschutzminister Alexander Bonde (Grüne) sagte: „Der Rat ermöglicht den Vertretern der Region eine breite Mitbestimmung in allen Angelegenheiten des Nationalparks.“ Rückert sieht es als eine seiner wichtigsten Aufgaben, „die Akzeptanz in der Region weiter zu vergrößern“. Zunächst muss der Rat ein Leitbild für den Park entwickeln und ein Besucherzentrum planen.

Der erste Nationalpark in Baden-Württemberg war nach gut zwei Jahren teils heftiger Debatten am 1. Januar mit 40 Mitarbeitern an den Start gegangen. Zwischen dem badischen Bühl und Baiersbronn sollen rund 10.000 Hektar Schwarzwald sich selbst überlassen bleiben. Er umfasst 0,7 Prozent der Waldfläche im Südwesten.

Sägeindustrie sowie CDU und FDP hatten gegen den Nationalpark gekämpft, Grün-Rot setzte das Projekt dennoch durch. Sitz der Verwaltung ist das Naturschutzzentrum auf dem Ruhestein bei Seebach (Ortenaukreis). Bis Ende 2016 soll das Personal auf 89 Stellen ausgebaut werden.