Die Hände zum Himmel: Die Scilla-Miniblüten bei ihrem GardetanzDie Hände zum Himmel. Foto: Bernd Zeyer

Beim närrischen Abend im Freiberger Bürgerhaus ging es hoch her.

Freiberg - "Ich hoffe, dass Sie alle mit heiterer Miene und beschwingt nach Hause gehen“, sagte Ursula Pfau, Vorsitzende des Bürgervereins Freiberg und Mönchfeld , am Dienstagabend zu den Gästen im Bürgerhaus. Sollte tatsächlich jemand traurig den Heimweg angetreten haben, kann es kaum am Programm des närrischen Bürgerabends gelegen haben. Fünf Zünfte verwandelten das Bürgerhaus in ein Tollhaus.

Den Anfang machten die Mini-Blüten der Hofener Scillamännle . Die sieben und acht Jahre alten Mädchen wirbelten in ihren blau-weißen Kostümen durch den Saal und zeigten eine ausgefeilte Choreographie. In eine ganz andere Richtung ging der Auftritt der Schlossgeister aus Mühlhausen. Wild turnten sie in ihrem weißen Häs durch den Saal, warfen sich auf den Boden und versuchten, das Publikum mit einzubeziehen. Nachdem die Stimmung sich etwas beruhigt hatte, ergriff Stefan Betsch kurz das Mikrofon. Der Cannstatter Felbe führte auch in diesem Jahr wieder durchs Programm und ging auf traditionelle Hintergründe ein. „Beim Häs hört der Spaß auf“, sagte Betsch und erklärte, wie wichtig eine korrekte Kostümierung sei. So schreibe die Häsordnung Handschuhe vor, damit man den Narren nicht an seiner Hand erkennen könne. Und eine gute Maske verzerre die Stimme des Trägers und mache sie unkenntlich.

Nach den Erläuterungen von Betsch wurde es wieder lauter. Zunächst präsentierten die Waldfeen der Narrenzunft Eschbachwald ihren Gardemarsch, danach übernahm die Narrengilde der Felben lautstark das Kommando. Einen echten Gruselauftritt legten die Donner-Hexen aus Mühlhausen aufs Parkett. Künstlicher Nebel, Lichteffekte und die bunt kostümierten Gestalten sorgten für Zugabe-Rufe. Die gab es auch im Anschluss an den Auftritt des Männerballetts der Narrenzunft Eschbachwald. Mehr oder weniger grazil entledigten sich die Herren ihrer Kleidung, um schließlich mit nacktem Oberkörper, in Shorts und Strapsen vor dem begeisterten Publikum zu stehen. Spätestens jetzt war das brave Bürgerhaus zum närrischen Tollhaus geworden.