Filiz Albrecht verlässt Bosch mit bisher unbekanntem Ziel. Foto: dpa/Wolfram Scheible

Die erste Frau in der Geschäftsführung des Konzerns geht laut Pressemitteilung des Konzerns auf eigenen Wunsch. Nun gehört nur noch eine Frau dem Gremium an.

Sie war die erste Frau in der Geschäftsführung von Bosch. Jetzt verlässt Filiz Albrecht den Stuttgarter Technologiekonzern überraschend – laut einer Pressemitteilung des Unternehmens „auf eigenen Wunsch und aus Gründen der persönlichen Lebens- und Karriereplanung “.

Die aus dem Sauerland stammende 51 Jahre alte Wirtschaftsjuristin hatte der Geschäftsführung seit Anfang 2021 als Arbeitsdirektorin angehört. Zu ihren umfassenden Aufgaben gehörten das Personal- und Sozialwesen, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Recht, Compliance Management, Informationssicherheit sowie Datenschutz und zudem das Bosch-Geschäft in Indien. Der Nachfolger steht bereits fest.

Zum 1. April übernimmt Stefan Grosch größtenteils ihre Aufgaben. Der 56-Jährige hat seine Laufbahn 1992 bei Bosch begonnen. Er hatte unter anderem Führungspositionen in Werken in Spanien und Brasilien inne, war Arbeitsdirektor bei Bosch Automotive Steering und zuletzt seit Oktober 2022 Mitglied des Bereichsvorstands im Geschäftsbereich Powertrain Solutions.

Albrecht wollte ihren Vertrag nicht verlängern

Wie Bosch mitteilte, wollte Filiz Albrecht ihren Vertrag nicht über 2023 hinaus verlängern. Zu ihren künftigen Plänen äußerte sich die Managerin nicht. Sie blicke „mit Dankbarkeit auf die Jahre, in denen ich mit meinem Team insbesondere das Personalwesen, die Felder Compliance und Legal und das Nachhaltigkeitsmanagement bei Bosch strategisch neu ausrichten konnte“, ließ Albrecht mitteilen. Sie sei stolz, „dass die Arbeitgeberattraktivität von Bosch weiter zugenommen hat und das Unternehmen heute bevorzugter Arbeitgeber auch im Bereich Software-Entwicklung ist“. Albrecht bedankte sich außerdem bei den Betriebsräten und der IG Metall für „die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit“.

Bosch-Chef Stefan Hartung würdigte „ihre wichtigen Weichenstellungen in einer von Pandemie, fundamentalen Umwälzungen in unseren Märkten und digitaler Transformation geprägten Phase“. Bosch-Aufsichtsratschef Stefan Asenkerschbaumer sagte: „Wir respektieren die Entscheidung von Filiz Albrecht und bedauern ihren Austritt.“ Sie habe mit ihrer „empathischen Herangehensweise wichtige Impulse für die Zukunft des Unternehmens gesetzt“.

Die oberste Personalchefin hatte sich unter anderem stark für die innerbetriebliche Weiterbildung beim weltgrößten Autozulieferer engagiert. Ziel war es, Beschäftigte aus der schrumpfenden Dieselsparte für neue Aufgaben zu qualifizieren.

Nach dem Ausscheiden von Albrecht hat die Bosch-Geschäftsführung nur noch ein weibliches Mitglied: die seit Jahresbeginn amtierende Digitalchefin Tanja Rückert.