In einem Erlebnisbad in Norderstedt verschärfen die Betreiber nun die Sicherheitsmaßnahmen. Foto: dpa

Eine 14-Jährige soll in einem Schwimmbad bei Hamburg vergewaltigt worden sein. Das Bad reagiert mit einem neuen Sicherheitskonzept: Frauen und Kinder sollen von Männern getrennt rutschen, die Baderegeln werden mit Piktogrammen dargestellt.

Norderstedt - Als Reaktion auf einen schweren sexuellen Übergriff in einem Erlebnisbad in Norderstedt verschärfen die Betreiber die Sicherheitsmaßnahmen. Testweise sollen an bestimmten Attraktionen wie Rutsche und Wildwasserkanal Zeitfenster ausschließlich für Frauen und Kinder eingeführt werden, sagte am Freitag Stadtsprecher Bernd-Olaf Struppek der Deutschen Presse-Agentur. Männer sollen in dieser Zeit nicht rutschen dürfen.

Zudem sollten mindestens drei zusätzliche Sicherheitsleute als Badegäste getarnt aufpassen. „Sie werden schwimmen, rutschen und im Liegestuhl sitzen und können so das Geschehen direkt im Blick haben.“

Hintergrund ist ein Fall vom Sonntag: Die Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt gegen einen 14- und einen 34-Jährigen wegen des Verdachts der gemeinschaftlicher Vergewaltigung eines 14 Jahre alten Mädchens, wie Oberstaatsanwalt Axel Bieler am Freitag sagte. Die beiden Tatverdächtigen wurden nach der Tat von Sicherheitsleuten festgehalten und sitzen derzeit in Untersuchungshaft.

Der Fall hat bereits die Landespolitik erreicht

Der Fall hat bereits die Landespolitik erreicht: Ministerpräsident Torsten Albig mahnte am Dienstag einen ausgewogenen öffentlichen Umgang mit tatsächlichen oder vermeintlichen Übergriffen unter Beteiligung von Flüchtlingen oder Asylbewerbern an. „Ich finde jede Art von sexuellen Übergriffen unerträglich. Es ist aber wichtig, dass wir jetzt nicht Bilder produzieren, die das Gefühl in der Öffentlichkeit vermitteln, als hätten wir es nur noch mit Vergewaltigern oder mit sexuellen Übergriffen zu tun.“

In großen Gruppen von Menschen, ob deutschstämmig oder nicht, gebe es immer welche, die sich nicht an die Regeln hielten, sagte der SPD-Politiker angesprochen unter anderem auf den Vorfall in Norderstedt. Bei den mutmaßlichen Vergewaltigern handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um afghanische Flüchtlinge.