Brennendes Auto in Paris Foto: dpa/Zakaria Abdelkafi

Nachdem ein 17-Jähriger bei Paris während einer Polizeikontrolle erschossen wurde, kommt es zu Protesten im Land. Auch Autos brennen – wieder.

Nach einem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris ist es am Mittwochabend in mehreren französischen Städten erneut zu Protesten gekommen. Unter anderem in Lille, Nantes, Toulouse und Lyon versammelten sich Menschen, um zu protestieren, berichtete die Zeitung „Le Figaro“. Vereinzelt wurden Mülltonnen und Autos in Brand gesetzt. Die Polizei sprach von einer angespannten, aber kontrollierten Lage.

Alleine in Nanterre, wo der jugendliche Autofahrer am Dienstagmorgen gestorben war, wurden 2000 Beamte mobilisiert, um erneute heftige Ausschreitungen wie am Vorabend zu verhindern. Im Großraum Paris gab es am Mittwochabend elf Festnahmen, berichtete die Zeitung unter Verweis auf die Polizei.

Macron mit Worten des Mitgefühls

Eine Motorradstreife hatte den Jugendlichen am Dienstagmorgen am Steuer eines Autos in Nanterre bei Paris gestoppt. Als der junge Mann plötzlich anfuhr, fiel der tödliche Schuss aus der Dienstwaffe des Polizisten. Dieser befindet sich weiterhin im Polizeigewahrsam. Gegen ihn wird wegen Totschlagsverdacht ermittelt. Dem 38-Jährigen droht die Suspendierung. Am Donnerstag ist in Nanterre ein Trauermarsch im Gedenken an den getöteten Jugendlichen geplant.

Präsident Emmanuel Macron reagierte mit Mitgefühl und klaren Worten auf den Tod des 17-Jährigen. „Wir haben einen Jugendlichen, der getötet wurde, das ist nicht zu erklären und nicht zu entschuldigen.“