Eine Niederlassung der Zeugen Jehovas in Stuttgart-Zuffenhausen Foto: privat

In Stuttgart leben 1600 Zeugen Jehovas. Nach der Hamburger Amoktat herrscht in den Gemeinden Verunsicherung. Laut ihres Sprechers Kai Scheller gab es aber auch viel Mitgefühl gerade bei ihrer mobilen Missionarstätigkeit.

Es waren zwei turbulente Tage für Kai Scheller und seine Glaubensgenossen in Stuttgart. Der 39-jährige Feuerwehrmann ist in einer Familie von Zeugen Jehovas aufgewachsen. Als Seelsorger in seiner Gemeinde im Stuttgarter Westen gab es für ihn und seine Bekannten viel Redebedarf nach dem schrecklichen Amoklauf in einem Gebetshaus der Glaubensgemeinschaft in Hamburg. Nach bisherigen Erkenntnissen war der Täter selbst ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas. Bei dem Verbrechen hatte er in der Nacht auf Freitag sieben Menschen getötet und acht weitere schwer verletzt, bevor er sich selbst erschoss. „Die Betroffenheit in unserer Stuttgarter Gemeinde ist sehr groß“, sagt Scheller.