Kundgebung gegen den Terror am Donnerstag in Hamburg Foto: dpa

Die blutigen Anschläge von Paris lehren auch viele Menschen in Deutschland das Fürchten. Wir haben gute Gründe gegen die Angst.

Stuttgart - Ist es noch sicher, ins Stadion zu gehen, auf den Weihnachtsmarkt oder zum Konzert? Nach dem Terroralarm vor dem Fußball-Länderspiel in Hannover machen sich viele  darüber Gedanken. Wir liefern sieben Argumente gegen die Terror-Angst.

Freiheit

Wachsamkeit und Aufmerksamkeit sind das Gebot dieser Zeit, ebenso die abgestimmte Zusammenarbeit der Nachrichtendienste – im Inland wie im Ausland. Jeder Hinweis kann wertvoll sein. Deswegen müssen bei aller Gefahr die Sicherheitsgesetze nicht reflexartig verschärft werden. Auch dies wäre ein Erfolg der Attentäter, weil sie schon damit die Balance von Freiheit und Sicherheit hierzulande empfindlich gestört hätten. Maß und Mitte sind gefragt, Härte und Prävention, nicht Aktionismus und Panikmache. Außerdem müssen die Geldquellen, aus denen sich Terrorzellen speisen, aufgedeckt und trockengelegt werden. Trotzdem muss man der Wirklichkeit ins Auge sehen: Niemand kann garantieren, dass Anschläge wie sie Madrid, London, Istanbul, Ankara und Paris getroffen haben, nicht auch in Berlin, Hamburg oder Köln passieren. Es zählt zum Merkmal des Terrors, dass er das freie und friedliche Leben aus dem Nichts angreift und, wo er kann, zerstört. Die Bedrohung ist ernst, die Terrorgefahr nicht gebannt. Aufgeklärte Gesellschaften sind immer angreifbarer als geschlossene Systeme, weil sie von ihrem Selbstverständnis her offen sein wollen. Das macht sie verletzbar. Doch trotz dieser Unwägbarkeiten, ja, trotz aller unkalkulierbaren Risiken bleibt Deutschland ein sicheres Land. Ein sicheres und ein freies, um das uns viele beneiden.