Für mehrere Stunden hat das Feuer die ICE-Strecke Köln-Frankfurt lahm gelegt. Foto: Kreisfeuerwehrverband Rhein-Sieg

Die Ursache für den Böschungsbrand an der ICE-Strecke Köln-Frankfurt ist noch immer nicht geklärt. Experten schließen aber einen Funkenflug als Brandursache aus.

Aachen/ Siegburg - Der Funkenflug eines Zuges als Auslöser für einen Böschungsbrand an einer Bahntrasse ist nach Einschätzung eines Experten sehr unwahrscheinlich. „Dass ein Funkenflug jemals zu einem Böschungsbrand geführt hat, ist mir nicht bekannt“, sagte Christian Schindler, Leiter des Instituts für Schienenfahrzeuge und Transportsysteme an der RWTH Aachen. Zu einem Funkenflug könne es etwa kommen, wenn ein Zug sehr scharf bremsen müsse - also in einer Notsituation - oder in einer äußerst engen Kurve. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke verlaufe aber in der Regel gradlinig, betonte der Fahrzeugtechniker am Mittwoch.

Die konkreten Umstände in Siegburg sind noch nicht bekannt

An der ICE-Strecke Köln-Frankfurt hatte am Dienstag bei Siegburg eine Böschung Feuer gefangen, das auf eine Siedlung übergriff. Mehrere Menschen wurden verletzt, einige Häuser an der Trasse massiv beschädigt. Die Brandursache sei noch völlig offen, betonte ein Bahnsprecher in Berlin. Ein Sprecher der Stadt Siegburg hatte zunächst gesagt, vermutlich sei der Funkenflug eines Zuges Auslöser gewesen, wenig später aber betont, das Feuer könne auch andere Ursachen haben, die Untersuchungen seien in vollem Gange.

Bei dem Funken eines Zuges handelt es sich um ein kleines glühendes Stück Stahl oder auch Kunststoffmaterial, das durch eine extrem große Reibung zwischen Rad und Schiene entsteht, wie Schindler erläuterte. „Wir können das auf dem Prüfstand erzeugen.“ Die konkreten Umstände in Siegburg seien ihm nicht bekannt, einen Funkenflug als Brandursache halte er aber für kaum vorstellbar.