Elon Musk gibt sich in der Auseinandersetzung mit Anzeigenkunden kämpferisch. (Archivbild) Foto: dpa/Patrick Pleul

Nach der Kontroverse um die Unterstützung für einen antisemitischen Beitrag hat sich Elon Musk entschuldigt. Zugleich wirft er aber den Anzeigenkunden seines Twitter-Nachfolgers X Erpressung vor – und beleidigt sie öffentlich.

Große Werbekunden flüchten aus Angst um ihr Image von Elon Musks Online-Plattform X - dennoch zeigt der Tech-Milliardär ihnen verbal den Mittelfinger. „Wenn jemand versucht, mich mit Anzeigen zu erpressen? Mich mit Geld zu erpressen? Go fuck yourself!“, polterte Musk am Mittwoch auf der Bühne einer Konferenz der „New York Times“ und wiederholte die Schimpfworte gleich mehrfach. Dabei erwähnte er ausdrücklich Disney-Chef Bob Iger.

Zuvor hatte sich Elon Musk für einen als antisemitisch eingestuften Post auf seiner Plattform X, vormals Twitter, entschuldigt. Es geht dabei um einen Beitrag von Mitte November.

Musk hatte einem Nutzer Recht gegeben, der geschrieben hatte, „jüdische Gemeinschaften“ würden „Hass gegen Weiße“ schüren. Er habe „die tatsächliche Wahrheit“ gesagt, schrieb Musk dazu. Hintergrund ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, derzufolge Juden einen heimlichen Plan verfolgen, illegale Migranten in westliche Länder zu bringen, um die weißen Mehrheiten zu schwächen.

Elon Musk entschuldigt sich für Posting auf X

Der Satz löste einen Sturm der Empörung aus. Außerdem führte er dazu, dass eine Reihe großer Werbekunden ihre Anzeigen auf der Plattform stoppten, etwa Apple, Disney und IBM. Musk räumte ein, das sei wahrlich der „schlimmste und dümmste Post“ gewesen, den er je abgesetzt habe. Er entschuldige sich dafür und erklärte außerdem, er sei missverstanden worden.

Gleichwohl ist der Abgang wichtiger Werbekunden ein Problem für Musk, wie er eingestand. Sollte das Unternehmen scheitern, „dann wegen eines Anzeigen-Boykotts“, sagte er bei der Veranstaltung in New York. Das werde die Plattform „töten“.