Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo: Die Bestürzung ist auch im Internet groß. Foto: dpa

Der Terroranschlag auf das französische Satire-Magazin Charlie Hebdo in Paris hat auch im Internet für große Trauer und eine gewaltige Anteilnahme gesorgt.

Paris - Kurz nach dem Terroranschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris haben im Netz Hunderttausende Nutzer ihre Trauer und Bestürzung zum Ausdruck gebracht. Die offizielle Facebook-Seite des religionskritischen Magazins verzeichnete am Mittwoch einen sprunghaften Anstieg von „Gefällt mir“-Bekundungen.

Zehntausende Twitterer bekundeten auf dem Kurznachrichtendienst ihre Solidarität mit den Opfern etwa unter dem Stichwort (Hashtag) #CharlieHebdo oder #Hebdo. Manche teilten lediglich drei Worte in großen Lettern: „Je Suis Charlie“ (Ich bin Charlie).

Auch eine Reaktion des Cartoonisten Robert Mankoff vom amerikanischen Magazin „The New Yorker“ wurde vielfach geteilt. Über einem komplett leeren Feld heißt es in zwei Zeilen übersetzt „Bitte genießen Sie diesen kulturell, ethisch, religiös und politisch korrekten Cartoon verantwortungsvoll“.

Manche Twitterer diskutierten auch darüber, ob nicht jene Karikatur jetzt erst recht verbreitet werden sollte, welche die Terroristen wohl zum Anlass des verheerenden Anschlags mit mindestens 12 Toten genommen haben. Ein anderer Twitter-Nutzer wendet ein, er würde so etwas - in die Rolle eines Chefredakteurs versetzt - verantwortungslos finden.

Auch viele Muslime zeigten sich bestürzt. „Als Muslim finde ich den Mord an unschuldigen Menschen verabscheuungswürdiger als jeden Cartoon, den ich jemals gesehen habe“, schreibt etwa Zainab Akhtar auf Twitter. Eine andere Frau namens Farran Nehme schrieb: „Meine Familie ist französisch. Meine Familie ist muslimisch. Ich bin Journalistin. Wir sind betrübt.“

Zugleich sicherten zahlreiche Länder zu, nach diesem Terrorakt noch enger an der Seite Frankreichs zu stehen.

„Diese abscheuliche Tat ist nicht nur ein Angriff auf das Leben französischer Bürgerinnen und Bürger und die innere Sicherheit Frankreichs. Sie stellt auch einen Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar, ein Kernelement unserer freiheitlich-demokratischen Kultur, der durch nichts zu rechtfertigen ist.“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Kondolenztelegramm an Frankreichs Präsidenten François Hollande)

„Möge uns bewusst bleiben, dass wir uns unermüdlich für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie einsetzen und sie schützen müssen.“ (Bundespräsident Joachim Gauck in einem Kondolenzschreiben an Hollande)

„Frankreich ist der älteste Verbündete Amerikas und es steht Schulter an Schulter mit den Vereinigten Staaten im Kampf gegen Terroristen, die unsere gemeinsame Sicherheit in der Welt gefährden.“ (US-Präsident Barack Obama in einer schriftlichen Erklärung)

„Moskau verurteilt jede Form von Terrorismus scharf. Nichts rechtfertigt Terror.“ (Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow)

„Die Gewalt wird immer verlieren gegen die Freiheit und die Demokratie“ (Italiens Regierungschef Matteo Renzi via Twitter) „Dies ist ein brutaler Angriff auf unsere Grundwerte, gegen die Redefreiheit, eine Säule unserer Demokratie. Der Kampf gegen den Terrorismus in all seinen Formen muss ohne Unterlass weitergehen.“ (EU-Ratspräsident Donald Tusk)

„Wir Europäer werden immer unsere Werte der Presse- und Meinungsfreiheit, der Toleranz und des gegenseitigen Respekts verteidigen, die bei dem heutigen Anschlag angegriffen wurden.“ (EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, SPD)

„Keine Religion oder keine politische Überzeugung kann genutzt werden, um Mord zu rechtfertigen.“ (Der Fraktionsvorsitzende der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, CSU)

„Durch den Angriff auf Journalisten geraten die Meinungsfreiheit und die Demokratie ins Visier. Nichts kann eine solche Barbarei rechtfertigen.“ (Gemeinsame Erklärung des Fraktionschefs der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Gianni Pittella, und seiner französischen Parteikollegin Pervenche Berès)

„Der Terroranschlag von Paris macht deutlich, dass wir in der Bekämpfung des Terrorismus und der internationalen Zusammenarbeit in diesem Bereich nicht nachlassen dürfen.“ (Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka)

„Meine entschiedene Verurteilung des Terroranschlags in Paris und mein Beileid und Solidarität mit dem französischen Volk wegen der Opfer. Spanien mit Frankreich.“ (Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy auf Twitter)

„Israel fühlt den Schmerz Frankreichs an diesem Tag mit. ... Der Westen muss stark und einig gegen den Terrorismus zusammenstehen.“ (Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman)

„Dies ist ein Krieg gegen die Redefreiheit und die europäische Lebensweise.“ (Der Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, EJC, Moshe Kantor, in Brüssel)

„Meine volle Solidarität mit unserem Verbündeten #Frankreich nach der ungeheuerlichen Attacke auf die Pressefreiheit.“ (Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär und Norwegens Ex-Ministerpräsident, bei Twitter)

„Das ist eine widerliche Attacke auf das demokratische Fundament und unterstreicht unsere Verantwortung, immer für die Meinungs- und Pressefreiheit einzustehen.“ (Schwedens Regierungschef Stefan Löfven)

„Ich sehe das als Angriff auf die Medienfreiheit, aber auch auf die grundlegenden Werte Europas. Diese Werte sind die Demokratie und die Freiheit des Wortes“ (Die polnische Regierungschefin Ewa Kopacz)

„Die französische Gesellschaft ist wie unsere offen, demokratisch und basiert auf einer freien und kritischen Presse. Das sind Werte, die tief in uns allen verankert sind, und die wir bewachen müssen.“ (Die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt)

„Der Angriff auf ... „Charlie Hebdo“ ist ein roher und feiger terroristischer Akt ... Sowohl die religiöse und ethnische Toleranz als auch die Meinungsfreiheit sind die Fundamente der modernen Zivilisation, die auf den Prinzipien der Demokratie aufgebaut ist.“ (Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis)

„Wir Griechen sind solidarisch mit den Familien der unschuldigen Opfer und trauern an der Seite des französischen Volkes.“ (Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras)

„Diese schreckliche und feige Terrortat trifft uns alle.“ (Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag)

„Wann dringt es endlich zu Rutte und anderen westlichen Regierungschefs durch: Es ist Krieg.“ (Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders via Twitter)

„Das ist ein krimineller Akt. Der Islam lehnt jedwede Gewalttaten ab.“ (Die islamischen Gelehrten der anerkannten Al-Azhar-Universität in Kairo laut der ägyptischen Agentur Mena)

„Dies ist ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft. ... Heute wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube verraten und unsere muslimischen Werte in den tiefsten Dreck gezogen.“ (Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek)

„Dieser extrem schwerwiegende barbarische Akt ist auch ein Angriff auf die Demokratie und die Pressefreiheit.“ (Der Rat der Muslime in Frankreich)