Hannes Stahl hat den Ausgleich auf der Hand gehabt, ist aber gescheitert. Foto: avanti

Beim 24:25 des TV Mundelsheim gegen die SF Schwaikheim vergibt er nach der Schlusssirene einen Siebenmeter.

Mundelsheim -

Es war hoffentlich nicht sinnbildlich, dass wenige Minuten nach der Partie der Württembergliga-Handballer des TV Mundelsheim gegen die SF Schwaikheim in der Käsberghalle die Lichter ausgingen. Doch es passte zur Stimmung. Denn Hannes Stahl hatte nach Ablauf der Zeit die Chance, beim Stand von 24:25 per Siebenmeter zumindest noch einen Punkt zu retten. Mit neun Toren war der TVM-Rückraumspieler an diesem Abend der überragende Mann in der Offensive seines Teams. Doch in der entscheidenden Situation scheiterte er am Schwaikheimer Keeper. Niemand beim TVM machte Stahl einen Vorwurf, er selbst wird sich wohl am meisten geärgert haben, dass ausgerechnet er den letzten und entscheidenden Wurf vergeben hatte.

Das war allen Mundelsheimern in den 60 Minuten zuvor allerdings schon reihenweise passiert. „Wir hatten es angesprochen, wo die Stärken des Schwaikheimer Torhüters liegen. Und doch haben alle gleich geworfen“, monierte Trainer Jörg Haug nach der Partie. Es war abermals die schlechte Chancenverwertung, die den Mundelsheimern das Genick brach und nun die Situation im Abstiegskampf immer brisanter werden lässt. Nicht nur, dass von insgesamt sechs Siebenmetern nur zwei im Schwaikheimer Tor landeten. Die Zahl der vergebenen hundertprozentigen Chancen dürfte wohl zweistellig gewesen sein. Bezeichnend für die erste Halbzeit war die letzte Szene vor dem Wechsel: Die Schwaikheimer waren in Unterzahl und nahmen den Torhüter für einen sechsten Feldspieler raus. Nach einem missglückten Kreisanspiel landete der Ball bei TVM-Keeper Maximilian Ernst. Der hatte zunächst gar nicht realisiert, dass der Schwaikheimer Kasten verwaist war. Als er es dann bemerkt hatte, landete sein Wurf über dem leeren Kasten. Statt mit einem 10:13-Rückstand hätte der TVM durchaus mit einem Vorsprung in die Kabine gehen können, wenn nicht müssen.

Nach dem Wechsel wurde die Wurfquote zwar etwas besser, trotzdem liefen die Mundelsheimer dem Rückstand ständig hinterher – bis in die Schlussphase. Nach dem 21:24 fünf Minuten vor Schluss vollendete zunächst Hannes Stahl einen Konter, dann erzielte Andreas Bender seine einzigen beiden Treffer der Partie – der Ausgleich war geschafft, noch rund eine Minute auf der Uhr. Die Schwaikheimer spielten ihren letzten Angriff geschickt aus und erzielten gut zehn Sekunden vor Schluss das 24:25. Doch mit der Sirene wurde Adrian König bei einem Wurf von Rechtsaußen gefoult. Die guten Schiedsrichter behielten auch in dieser hektischen Schlussphase die Übersicht und gaben den Siebenmeter – doch Hannes Stahl konnte die Chance letztlich nicht nutzen und den 25:25-Ausgleich erzielen.

„Wenn du da unten drin stehst, dann fehlt dir am Ende auch das Glück“, sagte ein frustrierter Jörg Haug am Ende. TV Mundelsehim:
Ernst, Leonetti – König (1), Bender (2), Wolf (1), Tschürtz (1), Mauch (2/1), Müller (2), Kizler (2), Otto (2/1), Michy (2), Stahl (9), Danner.