Mundelsheims Heiko Michy ist frei durch, der Großbottwarer Sebastian Zimmermann kann nur hinterherschauen. Foto: avanti

Der Handball-Landesligist gewinnt gegen den TV Großbottwar mit 30:25 (15:14).

Mundelsheim - Derbyzeit in der Käsberghalle. Zu Gast beim Handball-Landesligisten TV Mundelsheim war am Sonntagnachmittag Lokalrivale TV Großbottwar. Erfahrungsgemäß ist dieses Derby eine aufregende Sache, wobei bis dato immer eine klare Rollenverteilung herrschte: Die Fahrstuhlmannschaft aus Mundelsheim ging stets als Favorit in die Partie, in der dem TV Großbottwar aber schon mal der Überraschungscoup glückte – in der vergangenen Saison gar zweimal. In dieser Runde liegen die Teams nicht nur in geografischer Hinsicht eng beieinander, sondern auch in tabellarischer: Der TVM lag bis dahin mit 12:12 Punkten nur einen Zähler vor dem TVG (11:13).

Eine an sich entspannte Ausgangslage im Mittelfeld der Landesliga? Mitnichten. Während wohl beide Teams mit dem direkten Aufstieg nicht mehr viel am Hut haben werden, ist der sichere Klassenerhalt in der von Haus aus knappen Liga noch in weiter Ferne. Im Hinterkopf dürften die Gastgeber auch noch die 35:50-Klatsche in der Vorwoche bei Spitzenreiter Weinstadt gehabt haben haben, obwohl TVM-Coach Dominic Schaudt versicherte, dass dies aufgrund des diesmal wieder vollbesetzten Kaders kein Faktor sei. Und das TVG-Team von Tobias Mühlpointner? Das hatte beim deutlichen Heimsieg gegen die HA Neckarelz Selbstbewusstsein getankt. Und so wurde es ein richtig enges Spiel.

Gleich in den ersten vier Minuten gab es zwei Siebenmeter für die Gäste. Alexander Schäfer verwandelte den ersten, scheiterte dann aber an TVM-Keeper André Schmidt. Zwischendurch traf Johannes Wolf zum ersten Mal für den TV Mundelsheim, nach Schmidts Rettungstat sein Teamkollege Hannes Stahl im Doppelpack. Der auffälligere Torwart in der Anfangsphase aber war Großbottwars Philipp Rupprecht, der den Gästen den Rückhalt gab, um ein 1:3 in eine 9:6-Führung zu drehen. Dann übernahmen die Hausherren wieder das Zepter und zündeten dank einer besseren Chancenauswertung einen 5:0-Lauf zum 11:9. Bis zur Pause blieb es eng, 15:14 stand es nach 30 Minuten für den TVM.

Aus der Kabine kamen die Hausherren dann mit breiterer Brust. Ihre Angriffe waren jetzt cleverer ausgespielt, die Tore gelangen ihnen leichter als den Gästen, die für jeden Treffer ackern mussten. Beispielhaft für die neue Unbeschwertheit im Mundelsheimer Spiel war die Aktion von Linkshänder Björn Berkemann zum Zwischenstand von 21:18, als er einen Ausflug von rechtsaußen bis zum linken Spielfeldrand unternahm und von dort den Ball aus zweiter Reihe mit Urgewalt ins lange Eck beförderte. Großbottwar kam mehrmals mit drei oder vier Toren in Rückstand, kämpfte sich aber immer wieder heran. Doch als die Mundelsheimer vier Minuten vor Schluss beim Stand von 26:24 in Überzahl kamen, ließen sich daraufhin den Heimsieg nicht mehr nehmen und zogen bis zum Ende auf 30:25 davon.

Trotzdem zeigten sich beide Trainer zufrieden. „Wir haben das umgesetzt, was wir besprochen haben. Und dieses Derby gibt einen deutlichen Sieg auch nicht her“, resümierte Dominic Schaudt. Und Tobias Mühlpointner stellte fest: „Über weite Strecken waren wir mindestens ebenbürtig. Am Ende war Mundelsheim abgezockter. Aber wir haben großartig gekämpft.“

TV Mundelsheim:
Herrmann, Schmidt, Salles - Bender (6/1), Berkemann (4), N. Gassner, Hochwimmer, Irion, Michy (4), Müller (1), Stahl (5), Schnetzer, Tschürtz (5), Wolf (5). TV Großbottwar:
Faigle, Rupprecht - Hochmuth (2), Fähnle (2), Klumpp, Körner, J. Leistner (2), K. Leistner (3), Müller (1), Pantle (1), Santos Caballero, Schäfer (5/1), Siegler (8/5), Zimmermann (1).