Können Stevi Robinson und ihr Team vom MTV Allianz gegen die Russinnen punkten? Foto: Baumann

Volleyball wie vom anderen Stern gibt es an diesem Mittwoch ab 19 Uhr in der Scharrena zu sehen: Stuttgarters Volleyballerinnen vom MTV Allianz erwarten den russischen Serienmeister Dinamo Kazan.

Stuttgart - Im siebten Jahr in der Bundesliga hat sich Allianz MTV Stuttgart erstmals für die Champions League qualifiziert – als derzeit einzige Stuttgarter Mannschaft. An diesem Mittwoch steigt die Heimpremiere. Alle Informationen auf einen Blick.

Wer spielt in der Champions League?
Teilnahmeberechtigt sind die Meister und Vizemeister der beteiligten Nationen. Weitere Startplätze werden nach der Rangliste des europäischen Volleyball-Verbandes CEV vergeben. Allianz MTV Stuttgart und Meister Dresdner SC sind die einzigen deutschen Vertreter bei den Frauen.
Nach welchem Modus wird gespielt?
In sechs Gruppen spielen je vier Teams gegeneinander, einmal zu Hause, einmal auswärts. Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich für die Playoffs der stärksten zwölf Vereine. Der beste Drittplatzierte bekommt den Platz des Ausrichters im Final-Four-Turnier am 9./10. April. Das bedeutet: Wer will, kann sich den Startplatz für die Endrunde bei der CEV kaufen. Die fünf verbliebenen Drittplatzierten rutschen eine Etage tiefer und nehmen am Challenge Cup teil.
Wer sind Stuttgarts Gegner?
Allianz MTV Stuttgart trifft im Pool A auf Azerrail Baku, Lokomotiv Baku (beide aus Aserbaidschan) und Dinamo Kazan. „Das ist die Gruppe mit den schwierigsten Gegnern und den weitesten Reisen“, sagt Trainer Guillermo Naranjo Hernández. Das zeigte sich auch im Auftaktspiel: Bei Azerrail Baku gab es vor zwei Wochen eine 0:3-Pleite.
Wie viel Geld gibt es zu verdienen?
Der Champions-League-Sieger erhält mindestens 50 000 Euro. Ein Team, das in der ersten Runde ausscheidet, bekommt noch 5000 Euro. Das heißt: Im Gegensatz zum Fußball ist die Teilnahme an der Champions League der Volleyballerinnen keine lukrative Angelegenheit. Im Gegenteil: Die Reisekosten sind enorm hoch, der organisatorische Aufwand ebenfalls, und aufgrund der vielen Spiele ist ein größerer Kader als ohne Start in der Königsklasse notwendig. MTV-Manager Bernhard Lobmüller rechnet mit zusätzlichen Kosten von mindestens 150 000 Euro – was für Stuttgart ein Sechstel des Etats bedeutet. Andererseits gibt es Spielerinnen bei internationalen Topclubs, deren Monatsverdienst sich in dieser Höhe bewegt.
Warum spielt Allianz MTV Stuttgart nicht in der Porsche-Arena?
Dem Heimspiel gegen Dinamo Kazan an diesem Mittwoch folgt am 25. November der Auftritt von Lokomotiv Baku in Stuttgart. Nachdem die Spieltermine feststanden, wäre nur am Mittwoch, 27. Januar, gegen Azerrail Baku die Porsche-Arena frei gewesen. „Für ein Spiel ziehen wir aber nicht um“, sagt Manager Bernhard Lobmüller, „da ist allein schon aus organisatorischen Gründen der Aufwand viel zu groß.“
Gibt es noch Karten für das Kazan-Spiel?
Ja, an diesem Mittwoch an der Abendkasse der Scharrena. Für die anderen beiden Spiele sind Tickets ab zehn Euro im Internet erhältlich: www.allianz-mtv-stuttgart.de
Wie sind die Chancen gegen Dinamo Kazan?
Guillermo Naranjo Hernández hat sein Team akribisch vorbereitet. „Wir gehen mit gemischten Gefühlen aufs Feld“, sagt der MTV-Trainer, „zum einen haben wir sehr viel Respekt. Aber wir wollen auch die Chance nutzen und lernen. Und wir werden zeigen, dass Kampfgeist und Teamspirit keine Frage des Budgets sind.“ An diesem Mittwoch wird all das gefragt sein.