Eine Tour mit dem Elektro-Mountainbike macht Laune: Die Dämpfungssteuerung per Knopfdruck ist elektronisch am Lenkrad regelbar. Foto: Christoph Bayer

Ob Pedelec oder Hollandrad, ob Mountain- oder Citybike, in der Stadt und im Gelände – immer mehr Menschen haben Spaß am Radfahren. Die Vielfalt an Fahrrädern und den dazugehörigen Accessoires nimmt zu. Die neuesten Trends im Überblick.

Ob Pedelec oder Hollandrad, ob Mountain- oder Citybike, in der Stadt und im Gelände – immer mehr Menschen haben Spaß am Radfahren. Die Vielfalt an Fahrrädern und den dazugehörigen Accessoires nimmt zu. Die neuesten Trends im Überblick. Pedelecs auf dem Vormarsch

Schwer, klobig, farblos und bei ambitionierten Radsportlern lange verpönt – das war einmal. Das Image der Räder mit dem elektrischen Antrieb hat sich enorm gewandelt. Immer flotter kommen sie daher, die Pedelecs. Die Hersteller zeigen Mut zur Farbe, das langweilige Silber oder Schwarz ist out, Neongrün, Rot-Weiß und Kaffeebraun sind dagegen angesagt. Einzig die Batterie – am Rahmen oder unter dem Gepäckträger befestigt – wirkt oft noch wie ein optischer Klotz. Doch die Fahrraddesigner sind dran, die Akkus mehr und mehr zu verkleinern und raffiniert zu verstecken. Zudem soll die Reichweite erhöht und das Gewicht reduziert werden. „Radfahren mit Pedelecs ist eine absolute Trendsportart geworden. Die Verkaufszahlen steigern sich kontinuierlich“, sagt Markus Walcher (25), Juniorchef des gleichnamigen Fahrradfachgeschäfts in Deizisau.

Dämpfung per Knopfdruck

Dass Pedelecs nicht nur etwas für ältere, nicht mehr ganz so sportliche Radfahrer sind, beweist die Firma M1-Sporttechnik aus Großhelfendorf im Süden von München. Sie konzipierte ein extrem sportliches Elektro-Mountainbike mit einem Vollcarbon-Rahmen. Ein besonderer Kniff: Die Dämpfungssteuerung per Knopfdruck ist elektronisch am Lenkrad regelbar. Ein praktisches Detail für den Fahrer, denn das lästige Absteigen entfällt. Präsentiert wird das Bike mit dem Namen Erzberg erstmals auf der Radsportmesse Eurobike in Friedrichhafen (28. bis 31. August). Wer Lust auf extremes Gelände und wilde Abfahrten hat, liegt mit diesem Sportgerät richtig. Ganz billig ist dieser Spaß allerdings nicht. Zwischen 3800 und 5400 Euro je nach Größe und Tretunterstützung muss man schon hinblättern.

Neue Felgengröße

Über viele Jahre hinweg wurden in Deutschland auf die Geländeräder nur 26-Zoll-Räder aufgezogen. Bestens geeignet für sportliche Fahrer, die gerne im engen verwinkelten Gelände unterwegs waren. Vor drei Jahren kam die Trendwende. Die 29-Zoll-Reifengröße, bereits sehr erfolgreich in den USA verbreitet, kam über den Atlantik und wurde beim Käufer überdurchschnittlich gut angenommen. Der Vorteil: eine bessere Dämpfung, dadurch viel mehr Komfort und ideal für befestigte Feld- und Waldwege. Der Nachteil: für klein gewachsene Radler zu groß. Jetzt hat die Branche mit 27,5 Zoll den goldenen Mittelweg gesucht und gefunden. Walcher bezweifelt allerdings, dass sich beide kleinen Größen durchsetzen. „Wir Händler sind über diese Entwicklung nicht glücklich. Drei Größen sind eine zu viel. Die 29 Zoll bleiben, da besteht überhaupt keine Frage. Zwischen 26 und 27,5 Zoll entscheidet der Sportler. Ende 2014 werden wir sehen, wer das Rennen gemacht hat“, sagt der Radsport-Experte.

Lichtblick Black Box

Ein Rucksack auf dem Rücken kann ziemlich unangenehm sein und bringt die Radler oftmals ins Schwitzen. Wenn man ihn aber auf den Gepäckträger klemmt, baumeln die Gurte schnell gefährlich nah neben dem Hinterrad. Pfiffige Lösung: die Black Box (Firma Racktime). Diese Tasche mit zehn Litern Volumen wird per Klick-System auf den Gepäckträger gesteckt.

Nach der Fahrt verschwindet die Halterung unter einem Rückenpolster – und aus der Gepäckträgertasche wird mit eingehakten Gurten ein Rucksack (Kosten ca. 85 Euro).

Eine Fahrradbrille ist praktisch – die getönten Gläser schützen vor Blendung durch die Sonne, und Insekten landen nicht in den Augen. Dumm nur, dass man sie oft vergisst. Beim neuen Fahrradhelm In-Vizz von Abus kann das nicht passieren: Die Radbrille ist in den Kopfschutz integriert und lässt sich bei Bedarf aus der Helmschale herunterklappen. Kostenpunkt: ca. 130 Euro, erhältlich ab November.

Praktische Kleidung

Regen, Schnee, Wind und Kälte können einem Radfahrer nichts anhaben, wenn er die richtige Kleidung auswählt. Neben einer Regenhose im Jeans-Design, die im letzten Jahr den begehrten Eurobike Award 2012 erhielt, bietet der Outdoor-Ausstatter Vaude nun auch einen kurzen, gefütterten Kapuzenmantel an, der jedes noch so schmuddelige Wetter abhält. Das Homy Padded Jacket unterscheidet sich optisch kaum von einem gewöhnlichen Mantel, wurde aber speziell aufs Radeln bei nasskalter Witterung zugeschnitten. Ist erhältlich für Männer und Frauen und kostet 180 Euro.