Tausende Inder warten auf die Rettung vor Monsun-Fluten. Foto: AP

Der Monsunregen ist lebenswichtig für die Menschen im heißen Südindien. In diesem Jahr sind die Regenfälle aber besonders heftig. Die Auswirkungen im Bundesstaat Kerala sind verheerend.

New Delhi - In Indien warten Tausende Menschen auf Rettung aus den vom Monsunregen ausgelösten Überschwemmungen. Außerdem hätten mehr als 300 000 Menschen in mehr als 1500 staatlichen Notaufnahmelagern Schutz gesucht, teilten die Behörden am Samstag mit. Ministerpräsident Narendra Modi traf sich mit Spitzenbeamten des besonders stark betroffenen Unionsstaates Kerala, wo binnen gut einer Woche mehr als 190 Menschen in den Fluten umgekommen sind und noch 36 vermisst werden.

Modi sagte Hilfen von mehr als 70 Millionen Dollar (knapp 61 Millionen Euro) zu. Die Regierung in Kerala erklärte, die Behörden würden mit Notrufen überhäuft. „Wir erhalten mehrfache, wiederholte Bitten um Rettung“, twitterte Chefminister Pinarayi Vijayan und bat die Anrufer, ihre genaue Position und die Zahl der Gefährdeten anzugeben. Modi habe ihm auch Hubschrauber und Armeekräfte als Hilfe versprochen. Am Samstag begann es erneut heftig zu regnen, was die Rettungsversuche erschwerte.

Die Monsunregenfälle in Indien dauern von Juni bis September und kosten jedes Jahr Hunderte Menschen das Leben. In den vergangenen lösten sie Tagen Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Häuser und Brücken stürzten ein, der Luft- und Bahnverkehr war erheblich beeinträchtigt. In Kerala sind seit Juni Tausende Häuser beschädigt, auch rund 33 000 Hektar Ackerland erlitten Verluste. Insgesamt verloren in sieben Unionsstaaten mehr als 1000 Menschen das Leben.