Symbolbild. Foto: dpa

Projekt Step 2020: Neues Krebszentrum kooperiert mit Krebsforschungszentrum Heidelberg – Mehr Betten, Wohnungen und Parkplätze.

Stuttgart - Die Zeichen stehen auf Wachstum, nicht nur im Bosch-Konzern, sondern auch dem Bosch-Krankenhaus. Firmengründer Robert Bosch stiftete es 1940. Dabei formulierte er seine Ansprüche: „Zu Höchstleistungen ist auch das Krankenhaus verpflichtet, in Forschung, Lehre und Verwaltung“, zitierte Eberhard Stilz, Kurator der Bosch-Stiftung und Präsident des Staatsgerichtshofes, aus den Richtlinien.

Bis 2008 hat das 600-Betten-Haus bereits in Chirurgie, Geriatrische Rehabilitation, Kapelle, Mitarbeiterwohnungen und Wärmschutz (neue Fassaden) investiert. Nach kurzer Pause folgt jetzt ein 23 000 Quadratmeter großer, rund 50 Millionen Euro teurer Neubau , der auf vier Ober- und zwei Untergeschossen zahlreiche Abteilungen aufnehmen soll. Auf dem Dach entsteht zudem der neue Hubschrauber-Landplatz.

„Der Grundstein ist Auftakt für unser Programm Step 2020, mit dem wir die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunft des Hauses sichern wollen“, sagte Krankenhaus-Geschäftsführer Ullrich Hipp am Freitag. Der Neubau nimmt das Comprehensive Cancer Center, also ein umfassendes Krebszentrum, auf. Alle Disziplinen, die an der onkologischen Diagnostik und Therapie beteiligt sind, werden zusammengefasst. Neben der Onkologischen Tagesklinik findet auch die Psychosomatische Tagesklinik Platz im Neubau. Neue Erkenntnisse des Dr. Margarete Fischer-Bosch-Instituts für Klinische Pharmakologie, für das 100 Wissenschaftler arbeiten, sollen mit dem Neubau schneller die Patienten erreichen.

Ganz neu für das Stiftungskrankenhaus wird der Bereich Strahlentherapie sein

Geadelt wird das Krebszentrum mit Uni-Standard durch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Dessen kaufmännischer Vorstand Professor Josef Puchta verkündete die Botschaft. „Die Kooperation ist unterschrieben, für uns ist Bosch ein toller Partner“, lobte Puchta den Partner auf der Pressekonferenz vor dem Festakt.

Ebenfalls aufnehmen wird das neue Haus, das 2014 in Betrieb gehen soll, die Bildungseinrichtungen. Das neue Bildungszentrum wird den Namen von Irmgard Bosch tragen. Die 85-jährige Schwiegertochter von Robert Bosch zeigte beim Festakt ebenso Präsenz wie ihr Sohn Christoph Bosch, Sprecher der Familie, und der Ehrenvorsitzende der Bosch-Gruppe, Professor Hermann Scholl.

Ganz neu für das Stiftungskrankenhaus wird der Bereich Strahlentherapie sein. In Kooperation mit dem Stuttgarter Marienhospital werden zehn Millionen Euro in zwei Bestrahlungsplätze investiert. Bosch stellt die Räume, das Marienhospital bringt Ausstattung und Fachpersonal. Man reagiere auf den Bedarf, Lungenkrebsfälle nähmen zu, sagt Boschs Ärztlicher Direktor Professor Mark Alscher. Durch die Zusammenarbeit beider Häuser werde „das Krebszentrum für die Patienten noch besser nutzbar.“

Beim nächsten Schritt bis 2016 soll für 50 Millionen Euro ein Neubau für die Pflege entstehen. Es wird großzügigere und mehr Zimmer geben, das Krankenhaus wächst von 600 auf rund 700 Betten. Mit dem abschnittsweisen Bau von 330 Wohnungen (30 mehr als bisher), Räumen für die Forschung und bis 2020 rund 300 Stellplätzen (bisher 550) nimmt es Mitarbeiter und die Anwohner des Burgholzhofs in den Blick. Das Bosch-Krankenhaus spiele so weiter „eine führende Stimme im Konzert der Stuttgarter Krankenhäuser“, sagt Krankenhausbürgermeister Werner Wölfle (Grüne).