Fast 90 Zuggarnituren sind auf der Anlage unterwegs. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

In der Coronazeit haben die Stuttgarter Modellbahnfreunde ihre Vereinsanlage kräftig ausgebaut. Jetzt kann sie besichtigt werden.

Für die Mitglieder des Modelleisenbahnclubs Stuttgart ist ihr Reich in der Zwischenetage der S-Bahnstation Universität in Stuttgart-Vaihingen einfach nur der „Club“. Viele von ihnen pilgern schon seit Jahrzehnten immer dienstag- und freitagabends – den Clubabenden – zum Planen, Schrauben, Sägen, Bohren, Malen, Programmieren oder Fachsimpeln in die Vereinsräume. Das Alter spielt keine Rolle: Und so sind es nicht nur ältere Herrschaften, die dort ihren Traum von einer riesigen Modelleisenbahn Wirklichkeit werden lassen, es sind auch einige jüngere dabei. Sie alle haben die Coronajahre nicht nutzlos verstreichen lassen. Die Anlage ist in den vergangenen fast drei Jahren um einige Landschaften, Gleisabschnitte und Weichen gewachsen. Es gibt jetzt sogar einen Weinberg.

 

Fast schon traditionell laden die Modelleisenbahner zum Jahreswechsel in ihre Vereinsräume ein. Zum einen, um die Club-Kasse etwas aufzubessern für Heizung, Strom und Baumaterial – „einfache“ Modelleisenbahner können ein Liedchen von den enormen Preissprüngen in den vergangenen Jahren im Modelleisenbahnsektor singen –, zum anderen aber natürlich auch, um Interessierten ihre Anlage nicht ohne Stolz zu präsentieren. Zu erkennen sind sie an den grauen Sweatshirts, die sie tragen. Wer eine Fachfrage stellt, bekommt immer eine freundliche und kompetente Antwort.

Schauen, staunen, selber basteln

Die nächsten Vorführtage sind in wenigen Tagen: Am Freitag, 6. Januar, sowie an den Sonntagen, 8. und 22. Januar, hat der Club wieder geöffnet jeweils von 10 bis 17 Uhr. Tickets müssen nicht online gebucht werden, die Pandemie ist vorbei, die Kasse für einen kleinen Obolus ist am Eingang.

Eine Besonderheit, eigentlich schon einen Geheimtipp, gibt es für die jüngsten Besucher. In einer Bastelwerkstatt können die Jungen und Mädchen ihre eigene kleine Miniaturwelt modellieren. Auf die etwa Din-A4-großen Pappböden passen ausgeschnittene Papierhäuschen, kleine Bäume, Kunstgras, Wege und Straßen und weiteres Modelleisenbahnbastelzubehör. Was der Spaß kostet? Nichts! Die Organisatoren und Betreuer bitten lediglich um eine kleine Spende. Währenddessen können sich die Feiertagsgestressten Eltern im vereinseigenen Café Gleisblick etwas erholen, die Anlage und den Fahrbetrieb mit fast 90 Zuggarnituren darauf von oben beobachten und sich mit einer kleinen Mahlzeit oder einem Stück selbst gebackenen Kuchen stärken.red

weitere Informationen unter www.mec-stuttgart.de